5 traumhafte Burgen und Schlösser in Deutschland

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am
1. März 2016

Als großer Burgenfan habe ich mittlerweile schon so einige alte Festungen und schöne Schlösser sowohl in Deutschland als auch während meiner Reisen nach Schottland, Portugal und Luxemburg besucht. Das Mittelalter und ganz besonders Burgen und Schlösser jeglicher Art faszinieren mich schon seit meiner Kindheit. Egal, wo ich bin. Ist eine Burg in der Nähe, wird sie besichtigt. In diesem Post möchte ich dir daher 5 Burgen und Schlösser in Deutschland vorstellen, die mir besonders gut gefallen haben und die du unbedingt auch mal sehen musst.

Burgen und Schlösser – Burg Thurant

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Burg Thurant

Die Burg Thurant liegt oberhalb des Dorfes Alken an der Mosel und ist eine der ältesten Burgen im ganzen Moselland. Ob im Rahmen einer Wanderung auf dem Traumpfad Bleidenberger Ausblicke oder ein spontaner Besuch, die kleine Festung begeistert nicht nur mit einer überwältigenden Aussicht in die Eifel.

Die Besichtigung für 3,50 Euro beginnt im Steingarten. Wer sich nach einer anstrengenden Wandertour ein wenig stärken möchte, kann sich vorher im gemütlichen Burgkiosk mit Würstchen und Kartoffelsalat eindecken und dann draußen an der frischen Luft am Fuße des Trierer Turms neue Kräfte sammeln.

Weiter geht’s zur winzigen Burgkapelle und dem alten Weinkeller, in dem das alte Handwerk der Weinherstellung dargestellt wird.

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Ausblick von Burg Thurant

Daraufhin folgt der Kölner Teil der Burg mit seinem gleichnamigen Turm als Wahrzeichen. Dieser ist im Gegensatz zum Trierer Nachbarn für Besucher zugänglich und bietet an seinem höchsten Punkt die wohl schönste Aussicht auf die umliegende Landschaft der gesamten Burg. Für Wanderer des Traumpfads ist hier schon der nächste und letzte Anstieg auf den Bleidenberg zu sehen. Auf der untersten Etage kann man eine Falltür zu einem Verließ entdecken, in dem sich angeblich noch echte menschliche Knochen aus dem Mittelalter befinden sollen. Gruselig!

Burgen und Schlösser – Burg Rheinfels

Burg Rheinfels

Burg Rheinfels

Burg Rheinfels ist seit der 6. Klasse meine absolute Lieblingsburg. Seither habe ich keine mehr gefunden, die mich in dieser Art und Weise begeistert hat. Natürlich gab es auch danach viele weitere tolle und bezaubernde Burgen und Schlösser, aber an Burg Rheinfels kam bisher keine mehr ran. Und um sicherzugehen, dass meine Eindrücke nicht nur für meine leichtgläubigen Kinderaugen Bestand haben, war ich vor ein paar Jahren nochmals dort. Und es war genauso aufregend wie damals. Zum Glück! Diese Enttäuschungen, wenn man plötzlich feststellt, dass man Dinge schöner in Erinnerung hat als sie auf den zweiten Blick eigentlich sind, mag ich ja mal so gar nicht.

Aber Burg Rheinfels in St. Goar am Rhein hielt dem Druck stand. Die größte Burgruine am Rhein überzeugt neben ihrer Weitläufigkeit und der wunderschönen Aussicht vor allem durch die unterirdischen Minengänge, die heute noch zum Teil besucht werden können. Ein solch ausgedehntes Netz an unterirdischen Gängen ist mir seitdem noch nicht wieder begegnet und hat bei mir nicht nur im zarten Kindesalter bleibenden Eindruck hinterlassen.

Meine absolute Lieblingsburg

Burg Rheinfels

Während unsere Schulklasse damals mit einem Führer durch die dunklen und engen Gänge gelaufen ist, ich meine sogar, dass ich mich damals noch nicht bücken musste, ging es einige Jahre später auf eigene Faust hinein. Warum auch immer konnte ich mich an den Weg in diesem unterirdischen Labyrinth immer noch erinnern, wodurch diese wohl nicht ganz erlaubte selbstinitiierte Führung unterhalb der Ruine in dieser Form erst möglich wurde. Wer allerdings keine detaillierte Karte oder ein gutes oder auch fast schon ziemlich unheimliches Erinnerungsvermögen bezüglich dunkler Katakomben besitzt, sollte selbstverständlich nur mit einer autorisierten Person den Weg nach unten antreten.

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Hier geht’s rein

So oder so, die alten Minengänge sind ein Muss für jeden Burgenfan. Die 5 Euro für den Eintritt sind in jedem Fall eine super Investition. So fasziniert von unterirdischen Katakomben war ich erst wieder in Edinburgh, als ich die Stadt unter der Stadt besucht habe.

Burgen und Schlösser – Wartburg

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Wartburg

Die Wartburg in Eisenach hatte mich als Burgenfan ganz besonders gereizt. Im Rahmen meiner „Zeitreise“ durch Thüringen war ich erstmals an dem Ort, wo Luther als Junker Jörg die Bibel übersetzte.

Am frühen Morgen fuhr ich mit dem Auto über die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen Hessen und Thüringen und kam nach einem kurzen Abstecher auf die Naturpark-Route Thüringer Wald an der Wartburg an. Die Tageskarte für den Parkplatz kostet 5 Euro. Die rund 500 Meter bergauf bis zur Burg gehen zwar etwas in die Beine, doch oben angekommen ist die Mühe bei dem wunderschönen Postkartenanblick der Wartburg sofort wieder vergessen. Für Museum und Ausstellung muss man 5 Euro bezahlen, eine Palasführung kostet nochmal 4 Euro zusätzlich, so dass man auf insgesamt 9 Euro für das komplette Paket kommt.

Die Geschichte der Wartburg geht bis ins 11. Jahrhundert zurück. Historischer Höhepunkt ist aber sicherlich die Zeit 500 Jahre später, als Martin Luther hier in nur 10 Wochen das Neue Testament übersetzte. Und auch Goethe zog es für einige Zeit in die Festung, die seit 1999 auch dem UNESCO-Welterbe angehört.

Neben dem Innenhof und dem Palas hat mir besonders gut gefallen, dass man in ziemlicher Ruhe auch um die Burgmauern herumlaufen und die wunderbare Aussicht genießen kann. Während sich die Touristen in den berühmten Räumen tummeln, hat man draußen fast das Gefühl, die Burg für sich alleine zu haben.

Burgen und Schlösser – Heidelberger Schloss

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Heidelberger Schloss

Ja, was soll ich über das Heidelberger Schloss sagen? Hier muss man einfach mal gewesen sein und die romantische Atmosphäre in einer der beliebtesten und am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands gespürt haben. Heute zwar nur noch eine Ruine, war es vor ein paar Jahrhunderten eines der schönsten und majestätischsten Schlösser in ganz Europa. Touristen aus aller Welt strömen Jahr für Jahr nach Heidelberg, um einen Blick in die zerfallenen Mauern hoch oben über dem Neckar zu werfen.

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Aussicht auf Altstadt und Alte Brücke

Am besten beginnt man die Besichtigung bereits unten in der Heidelberger Altstadt an der Talstation der Bergbahn. Hier kann man für 7 Euro eine Kombikarte für die Fahrt nach oben (und wieder zurück) sowie den Schlosshof kaufen. Der Zutritt zum Schlossgarten ist kostenlos. Auch von außen ist die wohl berühmteste Ruine der Welt eine Augenweide, aber wer so richtig in vergangene Zeiten eintauchen möchte, kommt um einen Besuch von innen nicht herum.

Der Anblick der zerfallenen Mauern aus rotem Backstein ist gigantisch. Sobald der erste Eindruck verarbeitet ist, kann die Erkundungstour weitergehen. Ich hatte mich für eine Führung entschlossen, da die Besichtigung der Innenräume sonst nicht möglich gewesen wäre. 5 Euro hat mich das noch zusätzlich zu den 7 Euro für Bergbahn und Schlosshof gekostet.

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Der Schlosshof ist gigantisch

Weitere Besuchermagneten sind das Große Fass und das Deutsche Apothekenmuseum sowie der große Balkon, von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf die Altstadt, den Neckar und die Alte Brücke hat.

Burgen und Schlösser – Schloss Freudenberg

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Schloss Freudenberg

Schloss Freudenberg in Wiesbaden ist kein „typisches“ Schloss, wie man es sich vorstellt und darum geht es hier auch gar nicht. Keine prunkvollen Räume, keine goldene Einrichtung, keine romantische, zerfallene Ruine. Nein. Auf Schloss Freudenberg geht es um die Entfaltung der Sinne und des Denkens.

1904 wurde das Schloss, das eigentlich keines ist, als repräsentative Villa in einem Park gebaut. Malerresidenz, Offizierskasino, Kinderheim, Mütterheim. Die Innenräume von Schloss Freudenberg hatten schon jede Menge gesehen, bevor es ab Mitte der Achtziger Jahre schließlich leerstand und verfiel. Vandalismus und Brände trugen ihr Übriges dazu bei.

Erst 1994 begann die aufwändige Sanierung und heute können die Besucher ihre verschiedenen Sinne auf kreative Art und Weise erwachen lassen. Auch hier hat es mich aufgrund einer Kindheitserinnerung ein zweites Mal hinverschlagen. Diesmal war es der Ausflug in der 4. Klasse, der mich jahrelang nicht losgelassen hat. Und wieder war es eine Erinnerung aus der Dunkelheit, die mich in ihren Bann gezogen hat. Hindernisse, Stille, keine Kenntnisse über den Weg, vollkommene Finsterniss. Nur der Tastsinn bring einen weiter. Der Pfad durch völlige Dunkelheit war ein absolutes Abenteuer.

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Das etwas andere Schloss

Auch die anderen Sinne werden in verschiedenen Experimenten gefordert. Schloss Freudenberg ist ein Spaß für Groß und Klein, bei dem man auch noch eine Menge lernen kann. Obwohl die Dunkelkammer nicht mehr so war, wie in meiner Erinnerung, ist der Gang in die Dunkelheit dennoch sehr spannend. Am Ende wartet eine besondere Überraschung, die einen komplett zum Staunen bringt.

Da das Projekt durch Spenden finanziert wird, kann man sich am Eingang aussuchen, wie viel Eintritt man bezahlt. Eintrittskarten heißen Ereigniskarten und können ab 14 Euro erworben werden.

Kennst du die 100 Schlösser Route im Münsterland? Hier entlang.

Burgen und Schlösser faszinieren dich genauso wie mich? Dann solltest du mal bei Anna von Die Gradwanderung vorbeischauen und den Artikel über ihre 5 Burgen, die man unbedingt sehen muss, lesen.

Welche dieser Burgen und Schlösser hast du schon besucht? Wie haben sie dir gefallen? Kennst du noch mehr Burgen und Schlösser, die man unbedingt sehen muss? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Update: Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade Ausflugsziele im Frühling von Escape from Reality teil.

Möchtest du noch mehr Reisetipps zu Tagesausflügen? Dann schau‘ doch mal hier vorbei.

Kennst du schon meinen Bericht über den Burgensteig? Schau‘ mal hier rein:

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14 KOMMENTARE
  1. Antworten

    Maria

    1. März 2016

    Drei der fünf Burgen kenne ich auch – sie sind faszinierende Zeugen der Vergangenheit. Ein schöner Artikel und auf jeden Fall inspirierend 🙂

    • Antworten

      Christina

      2. März 2016

      Hallo Maria,
      na dann nichts wie los zu den anderen beiden 😉
      Vielen Dank für deine lieben Worte 🙂
      Viele Grüße
      Christina

  2. Antworten

    Dori

    2. März 2016

    Hallo Christina,
    ach das Heidelberger Schloss. Hätte mich sehr gewundert, wenn es dieses nicht in dein Ranking geschafft hätte.
    Alternativ zur teuren Bahn gibt es auch mehrere schöne Wege hinauf zum Schluss. Ich war über zehn mal schon oben 🙂 Einfach herrlich und immer wieder faszinierend. Der Ausblick über Heidelberg mit den vielen roten Dächern und dem Neckar ist ziemlich idyllisch. Die Führung im Schloss war für mich schon was zu viel – der übermäßige Geschichte Input hat mich total überfordert. (das liegt aber vl auch daran, dass ich nicht wirklich ein Geschichte Pro bin)
    Das Heidelberger Schloss bekommt bei mir definitiv auch noch einen Beitrag =)
    Viele Grüße
    Dori

    • Antworten

      Christina

      2. März 2016

      Hallo Dori,
      ich denke, ich fahre im Sommer nochmal hin und dann laufe ich auch mal hoch. Danke für den Tipp 🙂
      Das stimmt, die Führung war schon recht trocken. Leider muss man die aber mitmachen, um mal die inneren Räume zu sehen 🙁
      Bin gespannt auf deinen Beitrag!
      Viele Grüße
      Christina

  3. Antworten

    helga

    2. März 2016

    vielen Dank für die tollen Schlösser-Tips. Die Burg Thurant kannte ich noch gar nicht und werde sie gerne in meine Reiseplanung für meinen Schlösser-Trip nach Deutschland aufnehmen.

    • Antworten

      Christina

      2. März 2016

      Hallo Helga,
      auf der Burg Thurant war es richtig schön. Ich habe sie im Rahmen meiner Wanderung auf dem Traumpfad Bleidenberger Ausblicke besucht, den ich dir auch sehr empfehlen kann, wenn du gerne wanderst 🙂
      Die Burg liegt ungefähr auf der Hälfte des Weges. Sie ist nicht zu überlaufen und besonders im Sommer mit der herrlichen Aussicht ein Traum.
      Viele Grüße
      Christina

  4. Antworten

    Lena

    2. März 2016

    Die untere Hälfte von Deutschland haben wir nicht so auf dem Schirm. Ich kenne keine deiner fünf Favoriten. Burg Rheinfels merke ich mir aber gleich mal. Dass ich schon mal in Heidelberg war und nichts von der Schlossruine mitbekommen habe, ist mir jetzt schon ein bisschen peinlich. Aber da waren die Kinder auch noch sehr klein… Die Wartburg steht schon seit langem auf unserer Wunschliste.

    • Antworten

      Christina

      3. März 2016

      Hallo Lena,
      dann nichts wie los! Burg Rheinfels ist klasse und auch die anderen 4 sind definitiv einen Besuch wert.
      Heidelberger Schloss und Wartburg sind sehr schön, kann ich dir nur empfehlen 🙂
      Viele Grüße
      Christina

  5. Antworten

    Stefan

    2. März 2016

    Es ist immer wieder lustig, wenn Leute begeistert sind von den Sachen, in deren Nähe man groß geworden ist. Burg Thurant nehme ich im Vorbeifahren schon gar nicht mehr war.

    Aber sag: Warst du etwa an der Mosel und hast dir nicht DIE Burg überhaupt angeguckt? Burg Eltz? Hier war ich früher tatsächlich mal Burgführer und mittlerweile verstehe ich auch ein bisschen, warum die alle Leute so toll finden 🙂

    • Antworten

      Christina

      3. März 2016

      Hallo Stefan,
      ja, Schande über mein Haupt 😀
      Aber ich war dort, um den Traumpfad Bleidenberger Ausblicke zu wandern und da lag Burg Thurant auf dem Weg 😉
      Burg Eltz steht aber auch noch auf meiner Liste 🙂
      Viele Grüße
      Christina

  6. Antworten

    Monika and Petar Fuchs

    3. März 2016

    Das sind tolle Anregungen! Wir mögen Burgen und Schlösser auch sehr, aber von denen in Deinem Beitrag haben wir bisher keine besucht, nicht einmal die Wartburg – obwohl die schon lange auf unserer Reisewunschliste steht. Es gibt also einiges zu tun :). Danke für die tollen Tipps!

    • Antworten

      Christina

      3. März 2016

      Hallo ihr zwei,
      freut mich, dass euch meine Tipps gefallen. Dann nichts wie los! 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

  7. Antworten

    Anke

    21. März 2016

    Eine tolle Übersicht, aaaaber hier fehlt unbedingt die Burg Eltz 🙂 und am besten gleich dazu der wunderschöne Wanderweg Eltzer Burgpanorama. Wir sind den Weg im letzten Sommer gewandert – einzigartig! Vor allem wenn wie aus dem Nichts plötzlich die Burg vor dir auftaucht!

    • Antworten

      Christina

      22. März 2016

      Hi Anke,
      ja, die fehlt, da war ich leider noch nicht 🙁
      Viele Grüße
      Christina

KOMMENTIEREN

Christina
Frankfurt, Germany

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