Im Mai 2023 war es endlich soweit. Acht Jahre nach meiner ersten Reise nach Schottland, die bis heute zu einem der schönsten Trips zählt, die ich je machen durfte, habe ich mir einen lang ersehnten Traum erfüllt und bin den West Highland Way gewandert. 154 Kilometer mit Rucksack und Zelt von Milngavie nach Fort William. In diesem Artikel nehme ich dich mit auf diese wundervolle und eindrucksvolle Reise durch die schottischen Highlands.
Infos zum West Highland Way
Der West Highland Way ist der erste offizielle Fernwanderweg in Schottland und einer der beliebtesten in ganz Großbritannien. Dementsprechend gibt es eine sehr gute Infrastruktur mit zahlreichen Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten.
Als Reisezeitraum hatte ich mich bewusst für den Mai entschieden, um dem großen Ansturm in den Sommermonaten aus dem Weg zu gehen und möglichst wenige Regentage zu haben. Zudem sollte es mit den heimtückischen Midges noch nicht allzu schlimm sein.
Routendetails zum West Highland Way
Als hochfrequentierter Fernwanderweg ist der West Highland Way zwar sehr gut ausgebaut, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Du solltest ein gewisses Maß an Fitness mitbringen und, solltest du wie ich mit Zelt unterwegs sein, einen Mehrtagesrucksack mit deiner gesamten Ausrüstung über mehrere Kilometer tragen können. Und das täglich.
Ich bin den West Highland Way in sieben Etappen gewandert. Aber du kannst dir natürlich auch mehr Zeit dafür lassen oder schneller unterwegs sein.
Bereit? Dann hier noch ein paar Details zum Weg und dann kann es auch schon losgehen:
- Start: Milngavie
- Ende: Fort William
- Schwierigkeit: mittel
- Etappen: 7
- Länge: 154 Kilometer
- Höhenmeter: 4500 Meter
- Höchster Punkt: 584 Meter (Devil’s Staircase)
Anreise zum West Highland Way
Ich habe mir für die Anreise zum West Highland Way einen ganzen Tag Zeit genommen, um meine Wanderung möglichst ausgeruht starten zu können. Von Frankfurt aus wollte ich eigentlich direkt nach Glasgow fliegen. Aber leider waren zum Zeitpunkt meiner Buchung die Tickets etwas teuer, so dass ich einen Umweg über London eingebaut habe.
Vom Flughafen in Glasgow bin ich schließlich mit dem Airport Express 500 in 15 Minuten in die Innenstadt zur Buchanan Bus Station gefahren. Von dort ist es ein kleiner Fußmarsch zur Queen Street Station, von wo aus der Zug nach Milngavie fährt, dem Startort des West Highland Way. Dort war ich nach weiteren etwa 25 Minuten angekommen. In Milngavie habe ich dann eine Nacht im Premier Inn verbracht, bevor es am nächsten Morgen schließlich losging.
Markierung West Highland Way
Der West Highland Way ist gut markiert. Das Logo findest du in regelmäßigen Abständen, meistens auf Holzpfählen oder -schildern.
Einkehrmöglichkeiten am West Highland Way
Obwohl ich mit Zelt unterwegs war, hatte ich mich bewusst dagegen entschieden, Kochausrüstung und Verpflegung für die gesamte Tour mitzunehmen. Einerseits wollte ich dadurch Gewicht sparen, zudem freute ich mich auf die Pubs, um es mir nach langen Wandertagen bei Burger und Bier gutgehen zu lassen.
Für Frühstück und Tagesproviant deckte ich mich in den Shops auf den Campingplätzen ein. Hin und wieder findest du auf dem Weg auch sogenannte Honesty Boxen mit Getränken und kleinen Snacks.
Übernachten am West Highland Way
Du findest am West Highland Way zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. Manche Veranstalter bieten sogar einen Gepäcktransport an, so dass du für deine täglichen Wanderungen lediglich einen kleinen Rucksack mit deinem Tagesbedarf tragen musst.
Ich hatte mich fürs Zelten entschieden und meine komplette Ausrüstung auf meinem Rücken dabei. Obwohl man in Schottland wildcampen darf, habe ich auf Campingplätzen (bis auf eine Ausnahme) übernachtet. Zur Sicherheit hatte ich diese auch bereits im Vorfeld der Reise gebucht.
Booking.comAusrüstung für den West Highland Way
Welche Ausrüstung ich im Detail dabei hatte, möchte ich in einem weiteren Artikel zeigen. An dieser Stelle will ich allerdings schon mal darauf hinweisen, dass das schottische Wetter tückisch ist. Gefühlt durchlebt man jeden Tag sämtliche Wetterlagen. Daher ist es wichtig, sich auch auf regnerische und kalte Tage einzustellen und dementsprechend auszurüsten.
Wanderführer West Highland Way
Obwohl ein Wanderführer in Buchform immer auch mehr Gewicht bedeutet, greife ich dennoch gerne darauf zurück, da ich mich ungern nur auf die Navigation mit meinem Handy verlasse.
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Auch auf dem West Highland Way hatte ich wieder ein Exemplar vom Conrad Stein Verlag dabei, das mir nicht nur im Vorfeld bei der Planung der Reise, sondern auch in Schottland gut geholfen hat.
Meine Wanderung auf dem West Highland Way
Nach Wochen der Vorbereitung und Planung war es dann am 17. Mai 2023 endlich soweit. Meine Reise auf dem West Highland Way startete am Flughafen in Frankfurt und wie immer war ich super aufgeregt. In den folgenden Abschnitten erzähle ich dir von meinen Erlebnissen.
Etappe 1: Von Milngavie nach Drymen
Etappe 1 auf dem West Highland Way führte mich von Milngavie nach Drymen. Hier die Details zur Tour:
- Start: Milngavie
- Ende: Drymen
- Länge: 17,9 Kilometer
- Übernachtung: Drymen Camping
Nachdem ich die Nacht im Hotel in Milngavie verbrachte und mich bei einem Frühstück für den Tag stärkte, ging es nun also los. 154 Kilometer bis nach Fort William. Nach einem kurzen Fußmarsch stand ich nun also am Startpunkt des West Highland Way und war einfach nur aufgeregt und gespannt darauf, was mich erwarten würde.
Nach dem obligatorischen Erinnerungsfoto lief ich los. Die ersten Meter verliefen noch durch die Stadt, aber schon bald war ich in der Natur angekommen. Schottland – endlich wieder!
Die erste Etappe des West Highland Way ist wunderbar dafür geeignet, sich erstmal an alles zu gewöhnen. So einen großen Rucksack schleppt man schließlich nicht alle Tage durch die Gegend, aber die ersten Kilometer waren zum Glück wunderbar flach.
Knappe 18 Kilometer lagen an diesem Tag vor mir. Obwohl ich mich noch in den Lowlands befand, war ich jetzt schon wieder absolut begeistert von der Natur. Schottland verzaubert mich einfach immer wieder. Und auch mit dem Wetter hatte ich Glück. Die Wolken waren zwar hin und wieder etwas düster, der Regen blieb aber aus.
Ich kam gut voran und gönnte mir gegen Mittag mein erstes schottisches Essen in einem kleinen Pub am Wegesrand. Gegen 14 Uhr erreichte ich schließlich mein erstes Tagesziel, den Campingplatz kurz vor Drymen. Da ich die erste Wanderin war, hatte ich freie Platzwahl. Fluch und Segen zugleich, denn wer mich kennt, weiß, dass ich mich mit Entscheidungen manchmal etwas schwer tue…
Nach einer heißen Dusche und einem kleinen Abendessen hatte ich eine erholsame erste Nacht und freute mich auf Tag 2 auf dem West Highland Way.
Etappe 2: Von Drymen zum Cashel Campsite
Etappe 2 auf dem West Highland Way führte mich von Drymen zum Cashel Campsite. Hier die Details zur Tour:
- Start: Drymen
- Ende: Cashel Campsite
- Länge: 18,5 Kilometer
- Übernachtung: Cashel Campsite
Die zweite Etappe auf dem West Highland Way stand ganz im Zeichen des Conic Hill, einem ersten Highlight der Tour.
Nachdem ich den Campingplatz verließ, war ich schnell wieder in der traumhaften Natur angelangt und es eröffneten sich erste Blicke auf den Loch Lomond.
Doch zuvor ging es erstmal hinauf zum Conic Hill. Die Landschaft wurde hügeliger und wilder. Auch an diesem Tag war das schottische Wetter gnädig. Die Sonne kam immer wieder durch und so konnte ich die zahlreichen Ausblicke in Ruhe genießen.
Der Conic Hill trieb mir dann zum ersten Mal so richtig die Schweißperlen auf die Stirn, doch die Aussicht entschädigte für alle Mühen. Der West Highland Way führt nicht ganz rauf auf den Gipfel und um Kräfte zu sparen, verzichtete ich auf die restlichen Höhenmeter bis ganz nach oben, denn die Ausblicke waren auch so schon absolut traumhaft.
Nach einer kurzen Rast mit Blick auf den größten See Schottlands führte der Weg auf der anderen Seite wieder hinunter bis nach Balmaha. Im Pub belohnte ich mich mit Burger und Bier, bevor ich die restlichen Kilometer am Ufer des Loch Lomond zum nächsten Campingplatz in Angriff nahm.
Etappe 3: Vom Cashel Campsite nach Inverarnan
Etappe 3 auf dem West Highland Way führte mich vom Cashel Campsite nach Inverarnan. Hier die Details zur Tour:
- Start: Cashel Campsite
- Ende: Inverarnan
- Länge: 30,4 Kilometer
- Übernachtung: Beinglas Campsite
Meine dritte Etappe auf dem West Highland Way sollte die längste und – laut meinem Reiseführer – eine der schwierigsten werden. Nach meinem Frühstück – bestehend aus kalten Baked Beans und Müsliriegeln aus dem Shop – startete ich früh in den Tag. Der Loch Lomond sollte dabei mein stetiger Begleiter sein.
Der West Highland Way führt an dieser Stelle direkt am Ufer entlang und so ergeben sich immer wieder herrliche Ausblicke. Da ich zeitig startete, war ich relativ einsam unterwegs und so blieb genug Zeit, um ein bisschen emotional zu werden. Ich hatte mich schon so lange darauf gefreut, diese Wanderung zu machen und da ich nun endlich dort war, rührte es mich zu Tränen, weil ich einfach glücklich war, dass ich mir diesen Traum erfüllt habe.
Gegen 16 Uhr erreichte ich mit Inversnaid mein Zwischenziel des Tages. Im gleichnamigen Hotel füllte ich noch einmal meinen Proviant auf, bevor ich auf die restlichen Kilometer zum Campingplatz aufbrach. Von nun an sollte der Weg anspruchsvoller werden. Aber genau solche Stellen liebe ich ja. Felsen hoch, Felsen runter. Wunderbar. Zum Glück setzte der Regen, der sich nun auch mal blicken ließ, erst später ein, als ich diese Passage hinter mir hatte. Sonst hätte es tatsächlich etwas unangenehm werden können.
Und so wie das schottische Wetter ist es auch manchmal mit meiner Laune. War ich in der ersten Hälfte des Tages noch überwältigt vor lauter Glück, stand ich mit dem West Highland Way nach der Anstrengung durch die vielen Kilometer und dem einsetzenden Regen dann doch etwas auf Kriegsfuß. Mein Zelt musste ich im Regen aufbauen, ich war müde und irgendwie ging es mir körperlich plötzlich gar nicht mehr so gut. Und zwei Blasen hatte ich mir nun auch noch gelaufen. Die Pommes, die ich mir abends noch gönnen wollte, bevor ich mich klatschnass in mein feuchtes Zelt legen sollte, bekam ich nicht runter und so entschied ich mich kurzerhand dazu, für die kommende Nacht ein Hotel zu buchen.
Etappe 4: Von Inverarnan nach Tyndrum
Etappe 4 auf dem West Highland Way führte mich von Inverarnan nach Tyndrum. Hier die Details zur Tour:
- Start: Inverarnan
- Ende: Tyndrum
- Länge: 18,3 Kilometer
- Übernachtung: The Tyndrum Inn
Die nette Mitarbeiterin am Campingplatz versprach mir, dass meine vierte Etappe auf dem West Highland Way deutlich leichter sein würde und so packte ich hoffnungsvoll meine nasse Ausrüstung zusammen und startete mit neuer Kraft in den Tag. Und ich freute mich, am Abend alles trocknen zu können und in einem Bett schlafen zu dürfen. Ich muss halt doch immer mal wieder ein bisschen schummeln…
Mein Rucksack war gepackt, die Vorfreude auf eine trockene Unterkunft groß und der Weg tatsächlich nicht allzu anspruchsvoll. Dennoch fühlte ich mich körperlich nicht wirklich gut. Mein Magen grummelte, der Kopf tat weh und mir war etwas schwindelig. Und so war die anfängliche „Euphorie“ dann doch schnell verflogen. In meinem Kopf kreisten die Pläne darum, den Tag nach der Hälfte abzubrechen und im nächsten Ort mit dem Bus zum Hotel zu fahren. Die Tour ging mir in diesem Moment ziemlich auf die Nerven.
Ich setzte mich einen Moment hin, um mich auszuruhen und nachzudenken. Zahlreiche Wanderer zogen an mir vorbei. Einige fragten nach meinem Befinden. Man sah es mir wohl an, dass ich in diesem Moment nicht allzu glücklich war. Und auch ich hatte das Bedürfnis, mich mitzuteilen. Ging es noch jemandem so wie mir? Als ich ein Mädchen in etwa meinem Alter sah, deren Rucksack genau so riesig wie meiner war, musste ich einfach fragen, wie ihr das Ganze hier so gefällt.
Wir kamen ins Gespräch und durch ihre positive Art schöpfte auch ich neue Energie. Am Halfway Point des West Highland Way angekommen – wo ich eigentlich Richtung Bus laufen wollte – entschied ich mich dazu, auf die Zähne zu beißen und auch die restlichen Kilometer durchzuziehen und so wanderten wir den Rest des Tages gemeinsam, bis wir uns kurz vor Tyndrum voneinander verabschiedeten.
Im Hotel in Tyndrum trocknete ich meine Ausrüstung, versorgte meine Wunden und gönnte mir ein ausgiebiges Abendessen in der Hoffnung, mein Magen würde mitspielen. Und das tat er zum Glück auch. Über Nacht erholte ich mich und war nun wieder voller Motivation für die weiteren Tage auf dem West Highland Way.
Etappe 5: Von Tyndrum zum Glencoe Mountain Resort
Etappe 5 auf dem West Highland Way führte mich von Tyndrum zum Glencoe Mountain Resort. Hier die Details zur Tour:
- Start: Tyndrum
- Ende: Glencoe Mountain Resort
- Länge: 10,6 Kilometer (zzgl. Busfahrt zum Glencoe Mountain Resort)
- Übernachtung: Glencoe Mountain Resort
Das Wetter meinte es an diesem Tag richtig gut mit mir. Strahlender Sonnenschein. Leider wollten die Blasen an meinen Füßen nicht so ganz mitspielen und obwohl mir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, stieg ich diesmal tatsächlich an der Bridge of Orchy in den Bus, um den Rest meiner Wanderung nicht zu gefährden. Weitere 18 Kilometer durch das Rannoch Moor waren leider nicht drin. In diesem Moment zwar ziemlich traurig, aber sicherlich richtig an dieser Stelle.
Nach 10 Kilometern zu Fuß und einer kurzen Busfahrt erreichte ich am frühen Nachmittag das Glencoe Mountain Resort. Nun war ich so richtig in den Highlands angekommen. Ich baute mein Nachtlager auf, stieg unter die Dusche und gönnte mir einen weiteren Burger.
Die Temperaturen waren nun merklich kühler und in der Nacht stieg das Thermometer sogar unter den Gefrierpunkt. Zum Glück hatte ich mich für meinen wärmeren Schlafsack entschieden.
Etappe 6: Vom Glencoe Mountain Resort nach Kinlochleven
Etappe 6 auf dem West Highland Way führte mich vom Glencoe Mountain Resort nach Kinlochleven. Hier die Details zur Tour:
- Start: Glencoe Mountain Resort
- Ende: Kinlochleven
- Länge: 16,7 Kilometer
- Übernachtung: Blackwater Campsite
Auf der sechsten Etappe wartete der höchste Punkt des ganzen West Highland Way auf mich. Obwohl ich ziemlich großen Respekt vor dem Anstieg hatte, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die atemberaubende Landschaft entschädigte einfach für alles. Für mich war es einer der schönsten Tage der ganzen Reise.
Um die Devil’s Staircase zu bezwingen und in einem Stück oben anzukommen, nahm ich mir vor, einfach ganz langsam zu laufen und nicht allzu viel darüber nachzudenken, wie weit es noch ist. Normalerweise tendiere ich dazu, lange und steile Anstiege möglichst schnell hochzurennen, um es hinter mir zu haben. Doch meine Taktik erwies sich als die richtige. Auf einmal war ich oben und ehrlich gesagt, war es gar nicht so schlimm.
Nachdem ich die Devil’s Staircase bezwungen und den höchsten Punkt der Tour erreicht hatte, führte der West Highland Way gemütlich hinunter ins beschauliche Örtchen Kinlochleven. Gefühlt war ich nun schon fast am Ziel angekommen und ließ einmal mehr den Glücktränen freien Lauf.
Etappe 7: Von Kinlochleven nach Fort William
Etappe 7 auf dem West Highland Way führte mich von Kinlochleven nach Fort William. Hier die Details zur Tour:
- Start: Kinlochleven
- Ende: Fort William
- Länge: 27,3 Kilometer
- Übernachtung: Glen Nevis Campsite
Die siebte Etappe auf dem West Highland Way führte mich zunächst zum Glen Nevis Campsite, wo ich mich für vier weitere Nächte einquartierte, um die Umgebung zu erkunden und die Eindrücke meiner Wanderung in Ruhe verarbeiten zu können. Von dort waren es schließlich noch knapp vier Kilometer bis zum offiziellen Ende des West Highland Way in Fort William, das ich mir am nächsten Tag in aller Ruhe anschaute.
Als ich am Morgen zu meiner letzten Tagesetappe aufbrach, ahnte ich noch nicht, dass die es nochmal ganz schön in sich haben sollte. Ich dachte, nach einem kurzen Anstieg zu Beginn, würde ich „das Ding einfach nur noch nach Hause laufen müssen“. Pustekuchen. Das schottische Wetter zeigte sich noch einmal von seiner besten Seite. Weite Teile des Tages wanderte ich durch strömenden Regen, so dass ich die restlichen Kilometer gar nicht so sehr genießen konnte, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Es wurde nochmal richtig hart.
Zum Glück hatte die Sonne gegen Ende dann aber doch nochmal etwas Mitleid und so konnte ich bei herrlichem Sommerwetter mit tollem Blick auf Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens, bis zum Campingplatz wandern, wo ich mir als Belohnung gleich ein ganzes Fass gemietet hatte. Unten angekommen, gönnte ich mir zur Feier des Tages ein großes Bier. Ursprünglich wollte ich auch noch „schnell“ nach Fort William wandern, um den Weg offiziell zu beenden, doch dazu hatte ich ja noch ein bisschen Zeit. Nun ruhte ich mich erstmal aus und genoss meinen Erfolg in der Sonne.
Die verbleibenden Kilometer hinein nach Fort William waren dann nur noch Formsache. Ein kleiner Spaziergang und dann hatte ich es geschafft. Zunächst passierte ich am Stadtrand das frühere Ende des Weges, bevor ich schließlich nach 154 Kilometern – die meisten davon zu Fuß – den West Highland Way offiziell bezwungen hatte. Ein wahr gewordener Traum. Nach all den Jahren. Endlich!
Wanderung zu den Steall Falls
Meine verbleibenden vier Tage auf dem Campingplatz am Fuße des Ben Nevis wollte ich eigentlich damit verbringen, weitere Touren zu unternehmen und die Umgebung zu erkunden. Natürlich stand auch die Besteigung des Ben Nevis auf dem Plan. Allerdings waren meine Füße dazu nach all den Strapazen nicht mehr in der Lage.
Glücklicherweise hatte ich meinen Trail Angel von Etappe 4 auf dem Campingplatz wieder getroffen und wir verabredeten uns dazu, den letzten Tag vor meiner Abreise gemeinsam zu verbringen und eine Wanderung zu den Steall Falls zu unternehmen.
Die Steall Falls sind mit 120 Metern Fallhöhe der zweithöchste Wasserfall Schottlands. Die Wanderung vom Campingplatz hin und wieder zurück hatte eine Länge von ca. 20 Kilometern und war ein toller Abschluss einer unvergesslichen Reise.
Impressionen vom West Highland Way
Auch auf dem West Highland Way habe ich mal wieder viel zu viele Fotos gemacht, die ich gar nicht alle in diesen Artikel einbauen kann. Dennoch gibt es hier noch ein paar Impressionen des Trips.
Kennst du den West Highland Way? Bist du ihn vielleicht auch schon gewandert? Kannst du weitere Fernwanderwege in Schottland empfehlen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Zum Weiterlesen auf meinem Reiseblog:
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