8 Gründe, warum du die Royal Mile Edinburgh lieben wirst

Kurztrips Schottland Städtereisen
am
1. Februar 2016

Vor meiner ersten Schottland-Reise wusste ich noch nicht wirklich viel über das Land. Klar, Loch Ness, Highlands und Burgen waren mir ein Begriff. Das waren die Gründe, weshalb ich unbedingt hin wollte. Ich musste also noch ein bisschen recherchieren, was mich dort noch so alles erwartet. Wohnen würde ich schließlich in Edinburgh, der Hauptstadt.

Beim Durchforsten des Internets und meiner Reiseführer bin ich dann erstmals auf die Royal Mile Edinburgh gestoßen und war schon begeistert, bevor ich sie überhaupt live gesehen hatte. Mich sollte das Zentrum einer mittelalterlichen Altstadt erwarten. Eine königliche Meile, an deren Kopf das Edinburgh Castle über der Stadt thront. Mit vielen kleinen und engen Seitengassen, die das Leben vor ein paar Jahrhunderten erahnen lassen. Ein Ort wie für mich gemacht. Dementsprechend riesig war die Vorfreude und als ich endlich dort war, habe ich mich sofort in die Royal Mile Edinburgh verliebt. Die königliche Meile von der Burg bis zum Schloss ist einfach nur traumhaft. Deshalb gibt es jetzt für dich meine 8 Gründe, weshalb es dir genauso gehen wird.

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Royal Mile Edinburgh – Die königliche Meile von der Burg bis zum Schloss

Royal Mile  Edinburgh – Edinburgh Castle

Das Edinburgh Castle ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Hoch oben auf dem Castle Hill, einem der Vulkanhügel der Stadt, thront die Burg über der Old Town. Dementsprechend findet man ein wunderschönes Panorama vor. Der Blick reicht sogar bis zum Meer.

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Ausblick vom Edinburgh Castle

Besonders lohnenswert ist ein Blick in die kleine Kapelle St. Margaret, das älteste Gebäude der Burg. Allerdings muss man hier ein bisschen Geduld mitbringen und damit rechnen, aufgrund der Menschenmasse sowohl in die Kapelle hinein, als auch wieder hinausgequetscht zu werden.

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Edinburgh Castle

Ein weiteres Highlight ist die Mon’s Meg. Eine der größten Kanonen Europas, die 1681 zum letzten Mal abgefeuert wurde. Die Steine konnten über 3 Kilometer weit fliegen.

Um 13 Uhr sollten sich die Besucher rechtzeitig die Ohren zuhalten, wenn mit einem etwas moderneren Geschütz ein echter Schuss abgegeben wird, die sogenannte One o’Clock Gun oder auch der lunchtime bang.

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Jeden Tag um 13 Uhr gibt es traditionell einen Schuss

Ein ganz besonderer Höhepunkt in der Burg ist sicherlich der Kronsaal, in dem sich die schottischen Kronjuwelen befinden. Leider darf man hier keine Fotos machen.

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Hier findet jedes Jahr das Royal Edinburgh Military Tattoo statt

Bei so vielen Sehenswürdigkeiten und einem dementsprechend hohen Besucherandrang gilt wie immer: früh da sein lohnt sich! Oder man besorgt sich das 16,50 Pfund (etwa 21,70 Euro) teure Ticket im Vorfeld online.

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In der Burg gibt es sogar einen Hundefriedhof

Royal Mile Edinburgh – The Scotch Whisky Experience

Wer nach Schottland reist,es wird unweigerlich mit der großen Whisky-Tradition konfrontiert. Auch als Nichtliebhaber kommt man hier eigentlich nicht drumrum, dem Nationalgetränk eine Chance zu geben. Ich wollte Whisky wirklich gerne mögen, aber leider ist der Funke auch nach zwei Tastings nicht übergesprungen. Doch für echte Genießer ist The Scotch Whisky Experience, nur einen Katzensprung vom Edinburgh Castle entfernt, ein Muss. Und auch mir hat die Tour richtig viel Spaß gemacht.

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The Scotch Whisky Experience

Man kann sich zwischen verschiedenen Touren entscheiden, die abhängig vom Preis mehr oder weniger Leistungen enthalten. Mir hat die „einfache“ Silver Tour für 14,50 Pfund (etwa 19 Euro) gereicht. Zunächst steigt man hier in ein Whiskyfass ein und fährt wie in einer Geisterbahn sozusagen durch die Geschichte des Herstellungsprozesses.

Danach geht es weiter mit einer kleinen Präsentation der Aromen der 4 Hauptsorten und dieser Teil der Tour ist wirklich extrem gut gemacht. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten. Dein Geruchssinn kommt hier jedenfalls voll und ganz auf seine Kosten.

Für diejenigen unter uns, für die Whisky eine echte Herzensangelegenheit ist, folgt nun der Himmel auf Erden. Man betritt einen Raum, in dem die größte Sammlung an schottischen Whiskys zu Hause ist. Hier kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Fast 4.000 verschiedenen Flaschen stehen hier perfekt illuminiert hinter einer sicheren Glaswand. Die ideale Umgebung um nun „seinen“ Flavour zu kosten, den man sich zuvor „ausgeschnuppert“ hat.

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Die größte Sammlung schottischen Whiskys

Und bevor man den kostbaren Tropfen einfach so herunterkippt, wird man noch in die Kunst des Trinkens eingeführt, das in mehrere Schritte unterteilt werden sollte. Nur so kann man das volle Aroma auskosten. Ok, der Prozess hat bei mir zwar auch nicht weitergeholfen, Whisky ab sofort gerne und mit Genuss zu trinken, doch darum ging es eigentlich auch gar nicht. Natürlich darf man sein eigenes Glas auch behalten und als Andenken an diese interessante Einführung in die Welt des Whiskys mitnehmen.

Royal Mile Edinburgh – Mercat Cross

Mercat Cross ist an sich eigentlich gar nicht so interessant. Hier war früher der Marktplatz. Heute tummeln sich dort die Touristen. Warum dieser Ort trotzdem ein Grund ist, die Royal Mile Edinburgh zu lieben? Hier ist Treff- und Startpunkt für viele Führungen, die einem die vor allem düstere Geschichte Edinburghs zeigen.

Ich bin eigentlich auch kein Mensch, der sich Führungen gerne anschließt, doch manchmal muss das einfach auch sein, um die versteckten Orte zu entdecken, die Schottlands Hauptstadt definitiv vorzuweisen hat. Ich habe zwar von der Stadt unter der Stadt gelesen, besuchen darf ich sie allerdings nur in Begleitung geschulten Personals.

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Guide am Mercat Cross

Besonders die Touren von Mercat Tours hatten es mir angetan. Gleich zweimal habe ich mich hier angeschlossen und sowohl „Historic Undeground“ als auch „Evening of Ghosts & Ghouls“ mitgemacht. Grundsätzlich unterscheiden sich die Tourenangebote darin, dass man entweder den Schwerpunkt auf die reine Historie legen (bspw. Historic Underground, 12 Pfund) oder ein gewisses Gruselelement einbauen kann (bspw. Evening of Ghosts and Ghouls, 16 Pfund). Für noch mehr Gruselmöglichkeiten, schau‘ mal hier vorbei.

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Katakomben unter der Stadt

Letzendlich beginnen alle Touren am Mercat Cross, wo man von seinem Guide in Empfang genommen wird, um die im Untergund liegenden Katakomben zu erkunden.

Royal Mile Edinburgh – Closes

Was mich an der Royal Mile Edinburgh besonders begeistert hat, waren die vielen kleinen und verwinkelten Seitengassen, die wie Fischgräten von der Haupstraße abzweigen. Hier wird deutlich, wie die Lebensverhältnisse in früheren Jahrhunderten waren. Die Häuser wurden bis zu 15 Stockwerke hoch gebaut, um den Einwohnerzuwachs zu bewältigen. In Edinburgh lebten pro Quadratmeter mehr Menschen als anderswo in Europa. Die Gebäude stürzten immer wieder ein, was schließlich dazu führte, dass auch unterhalb der Stadt neue Lebensräume, wenn man sie denn so nennen kann, geschaffen wurden.

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Einer der zahlreichen Closes

Wer zur damailgen Zeit durch die Gassen streifte, musste sich um 10 Uhr möglichst schnell in Sicherheit bringen, um nicht dem ganzen Müll hilflos ausgesetzt zu sein, der pünktlich zum Warnruf „Gardy Luh“ einfach aus den Fenstern geworfen wurde. Man mag sich gar nicht ausmalen, welche Hygieneverhältnisse in der Old Town geherrscht haben.

Heute sind nicht mehr alle Closes zugänglich. Einige sind in privaten Händen oder gar nicht mehr sichtbar, da sie zugebaut wurden und nur noch im Rahmen von Führungen besichtigt werden können.

Royal Mile Edinburgh – The Real Mary King’s Close

Einer dieser zugebauten Closes ist der Mary King’s Close, der wohl bekannteste Close der Stadt. Lange wurde dieser Ort der Menschheit verwehrt, die Legenden und Geistergeschichten türmten sich. Erst seit ein paar Jahren dürfen wieder Besucher im Rahmen der Touristenattraktion The Real Mary King’s Close in die Unterwelt und die düstere Geschichte der Gasse eintauchen. Wer also hautnah erfahren möchte, wie die Menschen damals dort gelebt haben, umgeben von Schmutz, Pest und Verbrechen, der sollte die 15,50 Pfund (etwa 19 Euro) auf jeden Fall investieren. Ich behaupte, nur wer einmal unter der Stadt in den zugemauerten Closes und Katakomben war, hat Edinburgh wirklich gesehen.

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The Real Mary King’s Close

Royal Mile Edinburgh – The Royal McGregor

Wer an schottisches Essen denkt, dem fallen als erstes wahrscheinlich Fish & Chips ein. Jedenfalls ging es mir so. Und die bekommt man auf der Royal Mile Edinburgh natürlich auch überall. Und bei den vielen Orten, die man hier besuchen muss, kann man auch schon mal richtig Hunger bekommen. Wenn du dir am Abend nach einem anstrengenden Besichtigungstag ein leckeres Essen gönnen möchtest, kann ich dir das Royal McGregor wärmstens empfehlen. Hier wird ein typisch schottisches Angus Beef Steak serviert, das mich absolut umgehauen hat. Für mich war es mit das beste Essen, das ich während meines Aufenthalts genießen durfte.

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The Royal McGregor

Ich habe gelernt, dass man in Edinburgh besser reservieren sollte, wenn man in seinem Wunschrestaurant, das man in seinem Reiseführer auserkoren hat, einen Tisch bekommen möchte. Und jetzt muss ich sagen, zum Glück war ich an jenem Abend ein Gast zu viel und musste mich nach einer anderen Nahrungsquelle umsehen. Da ich ziemlich hungrig war, legte ich den Reiseführer zur Seite und ging in einen der vielen Pubs, die sich auf der Royal Mile Edinburgh nur so aneinander reihen. Draußen auf der Karte hatte ich das Steak entdeckt und musste es einfach haben. Und ich hatte Glück, es war noch ein Platz für mich frei. Manchmal muss man wohl einfach vom eigentlichen Plan abweichen, um etwas Wundervolles zu entdecken.

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Angus Beef Steak

Was du in Schottland sonst noch unbedingt essen musst, erfährst du hier.

Royal Mile Edinburgh – Live-Musik

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Live-Musik gibt es überall

Wie ich bereits gesagt habe, herrscht auf der Royal Mile Edinburgh definitiv kein Mangel an guten Pubs. Und es ist immer etwas los. Wer nach Live-Musik Ausschau hält, wird sie finden und kann bei einem Bier den Abend gemütlich ausklingen lassen. Ich war unter anderem ein paar Mal im The Royal Mile, weil ich den Namen so schön passend fand. Die Atmosphäre dort ist wirklich grandios.

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The Royal Mile

Royal Mile Edinburgh – Holyrood Palace

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Ausblick auf den Holyrood Palace

Der Holyrood Palace liegt am unteren Ende der Royal Mile Edinburgh und ist die offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland. Da es im Moment keinen schottischen König gibt, kommt die Queen einmal im Jahr in den Palast. Leider ist zu dieser Zeit dann auch keine Besichtigung möglich, so wie es bei mir der Fall war. Hier muss ich also auf jeden Fall nochmal hin und auch dir lege ich einen Besuch ans Herz, wenn du auf königliche Residenzen stehst.

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Am Tag meines Besuchs leider geschlossen

Royal Mile Edinburgh – Dein perfekter Tag

Jetzt kennst du meine 8 Gründe, warum du die Royal Mile Edinburgh lieben wirst. Alle Dinge kannst du auch wunderbar an einem Tag durchführen, falls du nicht so viel Zeit in Edinburgh zur Verfügung hast und noch die anderen schönen Orte Abseits der königlichen Meile besuchen möchtest.

Deshalb habe ich hier für dich den perfekten Tagesablauf für deinen Besuch der Royal Mile.

  1. Edinburgh Castle
    Starte deinen Tag ganz oben auf der Royal Mile Edinburgh im Edinburgh Castle. Sei am besten schon vor der offiziellen Öffnung da oder besorge dir dein Ticket online, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
  2. The Scotch Whisky Experience
    Tauche nach deinem Besuch im Mittelalter in die Geschichte des schottischen Nationalgetränks ein. The Scotch Whisky Experience befindet sich nur ein paar Meter unterhalb des Edinburgh Castle.
  3. Closes
    Schlendere durch die kleinen Closes und verschaffe dir einen Überblick über die damaligen Lebensbedingungen.
  4. The Real Mary King’s Close
    Besuche den wohl bekanntesten Close der Stadt.
  5. Holyrood Palace
    Spaziere die Royal Mile hinunter zum Holyrood Palace.
  6. The Royal McGregor
    Gönne dir ein leckeres Angus Beef Steak zum Abendessen.
  7. Mercat Cross
    Triff dich am Mercat Cross mit deiner Gruppe und besuche im Rahmen deiner gebuchten Tour Edinburghs Stadt unter der Stadt.
  8. Live-Musik
    Lass den Abend bei Live-Musik und einem Bier in einem der zahlreichen Pubs ausklingen.

Warst du auch schon mal auf der Royal Mile? Was hat dir besonders gut gefallen? Hast du noch weitere Tipps? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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Christina
Frankfurt, Germany

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