Im Sommer 2022 habe ich meine erste Radreise gemacht. Und für diese Tour habe ich mir mit dem Weser-Radweg keinen geringeren als einen der schönsten und beliebtesten Fernradwege Deutschlands ausgesucht. Vom Startpunkt in Hann. Münden bin ich 520 Kilometer flussabwärts bis nach Cuxhaven an die Nordsee gefahren. In diesem Artikel nehme ich dich mit auf dieses Abenteuer. Bist du dabei?
Infos zum Weser-Radweg
Der Weser-Radweg wurde 2017 vom ADFC als Qualitätsroute mit 4 Sternen ausgezeichnet und 2020 bereits zum zweiten Mal in Folge zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gewählt. Dementsprechend steht die Strecke an der Weser entlang bis ans Meer für höchste Qualität.
Die Weser beginnt am Zusammenfluss von Werra und Fulda in Hann. Münden – „wo Werra und Fulda sich küssen“. Zunächst führt die Strecke durch das hügelige Weserbergland durch idyllische Fachwerkorte. Weiter geht es entlang der Mittelweser durch die norddeutsche Tiefebene. Flache Landschaften und Backsteinhäuser prägen das Bild. Später in Bremen kannst du etwas Großstadtluft schnuppern, bevor du in Bremerhaven schließlich die Wesermündung erreichst und die restlichen Kilometer am Deich entlang bis nach Cuxhaven an die Nordsee radelst.
Der Weser-Radweg verläuft größtenteils auf befestigten Strecken, weitestgehend abseits von Hauptverkehrsstraßen und bietet darüber hinaus eine ausgezeichnete touristische Infrastruktur. Entlang der Weser gibt es eine Haupt- und eine Alternativroute, die du auch immer wieder miteinander kombinieren kannst. So habe auch ich es gemacht, wenn es beispielsweise mal eine Umleitung gab oder eine Brücke gesperrt war.
Routendetails zum Weser-Radweg
Wenn du eine Radreise machen möchtest, solltest du über eine gewisse Grundfitness verfügen. Das ist auch beim Weser-Radweg nicht anders. Der Fernradweg von Hann. Münden nach Cuxhaven zählt zwar zu den etwas leichteren Touren, dennoch solltest du in der Lage sein, dein Rad inkl. der benötigten Ausrüstung mehrere Tage am Stück über eine bestimmte Strecke fahren zu können. Denn sonst macht es ja auch keinen Spaß, wenn es eher Quälerei als Erlebnis ist.
Grundsätzlich ist der Weser-Radweg, besonders nach dem Weserbergland, das noch etwas hügeliger ist, aber ein guter Einstieg in das Thema Radreisen und auch für Familien geeignet, da nicht allzu viele Höhenmeter zu bewältigen sind. Wenn du also noch Anfänger auf dem Gebiet bist, kannst du dich ruhig an die Strecke rantrauen. Der Weg ist wunderschön und nicht umsonst einer der beliebtesten in ganz Deutschland.
- Start: Hann. Münden
- Ende: Cuxhaven
- Schwierigkeit: leicht
- Etappen: 8
- Länge: 520 Kilometer
Du kannst natürlich auch in die entgegengesetzte Richtung von Cuxhaven nach Hann. Münden fahren. Dann hast du die Höhenmeter aber erst am Ende und du kommst… nun ja… nicht am Meer an…
Anreise zum Weser-Radweg
Um zum Startpunkt des Weser-Radwegs in Hann. Münden zu gelangen, habe ich mein Rädchen auseinandergebaut und samt meiner Ausrüstung ins Auto geschmissen und bin die rund 200 Kilometer von meiner Heimat in der Nähe von Frankfurt aus mit dem Auto gefahren. Direkt am Weserstein befindet sich ein großer kostenloser Parkplatz, wo du dein Auto sicher abstellen kannst. Dort habe ich alles wieder zusammengebaut und dann konnte es auch schon losgehen. Alternativ bietet sich natürlich auch eine Anreise mit der Bahn an. Da ich das jedoch in diesem Fall nicht ausprobiert habe, kann ich dir dazu keine Informationen geben.
Nachdem ich in Cuxhaven angekommen bin, habe ich dort eine Woche „entspannt“. Anschließend bin ich dem Elberadweg bis kurz vor Hamburg gefolgt und dann auf dem Leine-Heide-Radweg durch die Lüneburger Heide wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Hann. Münden geradelt. Insgesamt war ich also drei Wochen unterwegs, wobei ich in diesem Artikel jedoch ausschließlich auf meine Zeit auf dem Weser-Radweg eingehen möchte.
Markierung Weser-Radweg
Der Weser-Radweg ist in beide Richtungen sehr gut ausgeschildert und markiert. Das gelb-blau-grüne Logo mit dem Radfahrer und dem Schriftzug „WESERRADWEG“ verspricht „die schönste Reise entlang der Weser“.
Kartenmaterial Weser-Radweg
Ich hatte mir für meine Radreise auf dem Weser-Radweg tatsächlich mal kein Buch oder Ähnliches gekauft, um mich auf mein Abenteuer vorzubereiten. Stattdessen half mir das Serviceheft inkl. Stempelpass des Weser-Radwegs, das ich mir im Vorfeld bestellt hatte, bei der Planung. Dort sind auch Karten der jeweiligen Etappen drin, weshalb ich es zur Sicherheit auch eingepackt hatte. Ansonsten habe ich mich jedoch auf den GPX-Track, den ich mir auf mein Smartphone geladen hatte, sowie die Navigation der Weser-Radweg-App verlassen.
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Einkehrmöglichkeiten am Weser-Radweg
An Einkehrmöglichkeiten mangelt es dem Weser-Radweg wahrlich nicht. Cafés, Restaurants, Biergärten – die Verlockung ist groß, es sich auch kulinarisch so richtig gutgehen zu lassen. Allerdings habe ich selten auf diese Schlemmermöglichkeiten zurückgegriffen, da ich sparsam sein und vor allem am Abend auf dem Campingplatz noch eine Kleinigkeit kochen wollte, auch wenn es dann doch nur Fertignudelgerichte waren.
Zum Frühstück gab es eine ordentliche Portion Porridge mit Nüssen und über den Tag verteilt versorgte ich mich belegten Brötchen und anderen Köstlichkeiten vom Bäcker. Ich gebe zu, ich habe während meiner Zeit auf dem Weser-Radweg nicht unbedingt gesund gelebt, aber ich fand es toll, an einer gemütlichen Bank irgendwo im Nirgendwo anzuhalten, meinen Proviant auszupacken und meine Mahlzeiten in Ruhe in der Natur zu genießen.
Übernachten am Weser-Radweg
Für mich war das Zelten auf Campingplätzen die perfekte Wahl, um am Weser-Radweg zu übernachten. Natürlich gibt es aber auch andere Möglichkeiten wie Hotels oder Pensionen in sämtlichen Preisklassen. In Bremen habe auch ich mir eine Nacht im Hotel gegönnt, da ich mir die Stadt in Ruhe anschauen wollte, das dann aber doch nicht gemacht habe, weil ich nach den vielen Tagen im Zelt irgendwie einen kleinen Kulturschock hatte. Aber es war dann trotzdem schön, mal wieder in einem Bett zu schlafen und eigene Sanitäranlagen zu haben.
Booking.comInsgesamt war ich mit der Auswahl meiner Campingplätze (und dem Hotel) zufrieden. Meistens lagen sie entweder direkt oder nur kurz entfernt vom Weser-Radweg. Und natürlich waren so meine Unterkunftskosten im Vergleich zu anderen meiner Reisen recht gering. Was mich meine Reise auf dem Weser-Radweg gekostet hat, verrate ich in diesem Artikel: Weser-Radweg: Das hat meine Radreise gekostet.
Ausrüstung für den Weser-Radweg
Meine Ausrüstung für den Weser-Radweg habe ich dir ja schon in einem anderen Artikel vorgestellt. Du möchtest wissen, was ich alles dabei hatte? Hier entlang: Packliste Radreise: Meine Ausrüstung für den Weser-Radweg.
Meine Radreise auf dem Weser-Radweg
In den folgenden Abschnitten möchte ich dir nun meine einzelnen Etappen auf dem Weser-Radweg von Hann. Münden nach Cuxhaven an die Nordsee vorstellen. Die Zahlen in den Infokästen habe ich der App Komoot entnommen, mit der ich meine Radreise aufgezeichnet habe.
Etappe 1 von Hann. Münden nach Höxter
Etappe 1 auf dem Weser-Radweg führte mich von Hann. Münden nach Höxter. Hier die Details zur Tour:
- Start: Hann. Münden
- Ende: Höxter
- Länge: 70,6 Kilometer
- Höhenmeter: 510 Meter aufwärts, 550 Meter abwärts
- Übernachtung: Wesercamping Höxter
Als ich auf dem Parkplatz am Weserstein im Fachwerkstädtchen Hann. Münden stand und mein Rädchen bereit für die Abfahrt an die Nordsee machte, war ich in etwa genauso aufgeregt wie vor meiner ersten Fernwanderung auf dem Rothaarsteig wenige Wochen zuvor. Da stand ich also wieder am Startpunkt einer Tour, die mein nächstes großes Abenteuer werden sollte. Meine erste Radreise. Nur mein Rad namens Zadelschaap und ich. Na gut, Zelt, Schlafsack und ein bisschen weitere Ausrüstung waren auch dabei. Aber grundsätzlich befand sich in meinen Packtaschen so ziemlich alles, was ich für die 8 Etappen bis ans Meer brauchen würde und ich war mega aufgeregt und gespannt darauf, wie es werden sollte.
Mit dieser positiven Anspannung machte ich mich schließlich auf den Weg und startete auf die ersten der insgesamt 520 Kilometer bis nach Cuxhaven. Und ich war schnell erstaunt darüber, dass es tatsächlich ganz gut rollte – trotz des zusätzlichen Gewichts. Das kannte ich ja so noch nicht. Ich war also optimistisch, dass das eine richtig coole Sache werden würde.
Die Höhenmeter durch das Weserbergland konnte ich gut bewältigen und auch leichter Regen machte mir nichts aus. Ich war in meinem Element. Ohne große Probleme und schneller als gedacht war die erste Etappe auf dem Weser-Radweg auch schon wieder vorbei. Bis auf eine etwas längere Trinkpause, während der ich mir eine riesige Cola und ein alkoholfreies Weizen gönnte, um meinen Flüssigkeitsspeicher wieder aufzufüllen, kam ich zügig voran.
Auf dem Campingplatz wartete dann zum ersten Mal der Aufbau meines Nachtlagers auf mich. Es war zwar sehr windig und ich habe ein bisschen länger gebraucht als erfahrenere Radreisende um mich herum, aber alles funktionierte gut. Nach einer warmen Dusche bereitete ich mir mein Abendessen mit dem Campingkocher zu und verschwand schon bald für meine erste Nacht im Zelt. Direkt am Weserufer. Herrlicher Sonnenuntergang inklusive. So konnte es weitergehen.
Etappe 2 von Höxter nach Hameln
Etappe 2 auf dem Weser-Radweg führte mich von Höxter nach Hameln. Hier die Details zur Tour:
- Start: Höxter
- Ende: Hameln
- Länge: 71,9 Kilometer
- Höhenmeter: 370 Meter aufwärts, 410 Meter abwärts
- Übernachtung: Campingplatz Hameln an der Weser
Meine erste Nacht im Zelt verlief ruhig, ich erholte mich gut und war am Morgen ausgeruht für Etappe 2 auf dem Weser-Radweg. Nach dem Frühstück baute ich in aller Ruhe mein Lager ab und war schließlich die letzte Person mit Rad, die den Campingplatz verließ. Aber das störte mich nicht. Ich musste alles noch üben und ging einfach einem für mich angenehmen Tempo nach. Die Länge meiner Etappen hatte ich so geplant, dass ich mich nicht beeilen musste.
Nach wenigen Metern auf dem Rad stand dann auch schon meine erste Fährfahrt über die Weser an. Ich liebe es ja, auf dem Wasser zu sein und diese Momente waren im ganzen Reiseverlauf immer wieder eine willkommene Abwechslung für mich. Im Anschluss machte ich mich auf die Suche nach einem Bäcker, um mich mit leckeren Köstlichkeiten für den Tag einzudecken. Erneut setzte leichter Regen ein und die Etappe hatte mehr Höhenmeter als erwartet. Aber es lief weiterhin rund. Die Beine waren nicht so müde wie ich dachte. Dafür machte es umso mehr Spaß, mit allem, was ich brauchte, mit dem Rädchen durchs Land zu fahren und die Umgebung zu erkunden.
Als der Regen etwas stärker wurde, machte ich an einem Supermarkt Pause und versorgte mich mit Proviant für die weiteren Tage. Morgens machte ich mir Porridge mit Nüssen, am Abend gab es Nudelgerichte. Am Campingplatz in Hameln angekommen, hatte der Regen zum Glück nachgelassen, so dass ich wieder ganz in Ruhe meiner Aufbauroutine nachgehen, in Ruhe duschen und schließlich mit Blick ins Grüne mein Abendessen zubereiten konnte.
Etappe 3 von Hameln nach Porta Westfalica
Etappe 3 auf dem Weser-Radweg führte mich von Hameln nach Porta Westfalica. Hier die Details zur Tour:
- Start: Hameln
- Ende: Porta Westfalica
- Länge: 54,2 Kilometer
- Höhenmeter: 230 Meter aufwärts, 250 Meter abwärts
- Übernachtung: Camping Park Großer Weserbogen
Nach einer erneut recht erholsamen Nacht war ich auch an diesem Morgen die letzte Radlerin, die den Campingplatz verließ. Kein Problem. Lieber alles in Ruhe zusammenpacken. Ich hatte ja Zeit. Bevor ich aus Hameln rausfuhr, machte ich noch einen Zwischenstopp beim Supermarkt, um mich dort beim Bäcker wieder mit Proviant für das zweite Frühstück zu versorgen.
Nach einigen Kilometern machte ich mich schließlich auf die Suche nach einem Rastplatz, aber wie das manchmal so ist, sieht man erst ganz viele, wenn man gerade keinen benötigt, findet dann aber lange nichts, wenn man gerne ein Päuschen machen würde. Aber meine Geduld zahlte sich aus, denn etwas später fand ich einen der für mich schönsten Orte für eine kleine Auszeit während der ganzen Reise auf dem Weser-Radweg.
Da ich auf dieser Etappe fast den ganzen Tag mit ordentlich Gegenwind zu kämpfen hatte und den ein oder anderen Höhenmeter bewältigen musste, beschloss ich, dass ich mir kurz vor dem Ziel noch ein großes Spaghettieis gönnen durfte. Diese kleinen Augenblicke waren mit die schönsten Momente meiner Reise.
Auf dem Campingplatz am Großen Weserbogen merkte ich dann zum ersten Mal auch, dass ich mittlerweile schon einige Kilometer gestrampelt hatte. Bevor ich mit dem abendlichen Lageraufbau begann, setzte ich mich eine Weile hin und dachte über die bisherigen Eindrücke vom Weser-Radweg nach.
Etappe 4 von Porta Westfalica nach Drakenburg
Etappe 4 auf dem Weser-Radweg führte mich von Porta Westfalica nach Drakenburg. Hier die Details zur Tour:
- Start: Porta Westfalica
- Ende: Drakenburg
- Länge: 81 Kilometer
- Höhenmeter: 420 Meter aufwärts, 470 Meter abwärts
- Übernachtung: Campingplatz Drakenburg
In der Nacht erholte ich mich gut von der Erschöpfung des Vortages. So langsam merkte ich aber, dass ich meinen Fokus jedoch auf das Radfahren und die damit verbundene Erlebnisse in der Natur legen wollte. Ursprünglich hatte ich geplant, mir auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit anzuschauen. Doch auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal oberhalb des Weserdurchbruchs begutachtete ich dann doch nur aus der Ferne. Der Weser-Radweg an sich war Sightseeing und vor allem Abenteuer genug für mich.
Dieser Eindruck bestätigte sich auf dieser Etappe nach Drakenburg, die ich als den für mich schönsten Abschnitt in Erinnerung habe, ganz besonders. Diesmal hatte ich herrlichen Sonnenschein, was natürlich auch immer eine wichtige Rolle spielt. Die Landschaft und auch die Architektur veränderten sich allmählich je weiter ich nach Norden radelte. Backsteinhäuser prägten bald das Bild und der Weg entlang der Weser wurde flacher.
Und so rollten Zadelschaap und ich gemütlich dahin. Die Hälfte unserer Strecke auf dem Weser-Radweg nach Cuxhaven ans Meer hatten wir nun hinter uns. Und unser Rastplatz für die Nacht hätte schöner nicht sein können. Direkt am Ufer schläft es sich einfach am besten.
Etappe 5 von Drakenburg nach Langwedel
Etappe 5 auf dem Weser-Radweg führte mich von Drakenburg nach Langwedel. Hier die Details zur Tour:
- Start: Drakenburg
- Ende: Langwedel
- Länge: 65,2 Kilometer
- Höhenmeter: 290 Meter aufwärts, 310 Meter abwärts
- Übernachtung: Campingplatz Drosselhof
Nach einer erholsamen Nacht freute ich mich, wieder aufs Rad steigen zu können. Obwohl die Beine nun von Tag zu Tag schwerer wurden, hatte ich jeden Morgen Lust darauf, weiterzufahren und war gespannt, was mich auf der jeweiligen Etappe erwarten würde. Auf dem Weg nach Langwedel an diesem Tag waren es in der Tat ein paar Lost Places, die mich ja auch immer sehr faszinieren.
Mittags gönnte ich mir, wie das Radfahrende so machen, einen Stopp in einem Café und versorgte mich mit zwei großen Stücken Kuchen. Ein Traum. So langsam war ich wirklich richtig angekommen auf dem Weser-Radweg. Am Anfang hatte ich immer ein bisschen Angst, Zadelschaap und das ganze Gepäck unbeaufsichtigt stehen zu lassen. Mittlerweile war ich etwas weniger misstrauisch und so genoss ich diese besondere Pause ausgiebig.
Auch der abendliche Lageraufbau war nun zur Routine geworden, alles klappte etwas geordneter und vor allem schneller. Und obwohl es auch immer etwas anstrengend war, nach einer langen Tour noch alles aufzubauen, zu duschen und dann noch das Essen zuzubereiten, machte es doch total Spaß. Diese Art des Reisens ist definitiv eine, die es mir angetan hat.
Etappe 6 von Langwedel nach Bremen
Etappe 6 auf dem Weser-Radweg führte mich von Langwedel nach Bremen. Hier die Details zur Tour:
- Start: Langwedel
- Ende: Bremen
- Länge: 40 Kilometer
- Höhenmeter: 180 Meter aufwärts, 190 Meter abwärts
- Übernachtung: Hotel Westfalia*
Dass ich aber dann doch noch kein Profi in der ganzen Sache bin, merkte ich am nächsten Morgen, denn meine Schuhe waren komplett nass. Es hatte geregnet. Und ich war unaufmerksam. Nun gut. Ein Hoch auf die Badelatschen. Mit denen fährt es sich zwar nicht ganz so komfortabel, aber das war mir lieber, als in die durchnässten Schuhe zu steigen, die ich versuchte, im Fahrtwind zu trocknen.
Kurz vor Bremen war mir das dann zum Glück auch gelungen und so konnte ich mich mit festem Schuhwerk in den Großstadtdschungel begeben. Für die Nacht in der Stadt hatte ich mich ausnahmsweise in einem Hotel einquartiert. Ursprünglich wollte ich mir ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen und ein leckeres Abendessen gönnen.
Nach den Tagen in der Natur war mir jedoch gar nicht nach Menschenmassen zumute und so versorgte ich mich im Supermarkt um die Ecke mit ein paar Lebensmitteln für den Abend und verbrachte den Rest des Tages in meinem Zimmer. Das Geld hätte ich mir sicher sparen können. Andererseits konnte ich so mal ein bisschen Ausrüstungspflege betreiben, ordentlich waschen und ein eigenes Bad ist doch auch ganz nett.
Etappe 7 von Bremen nach Wremen
Etappe 7 auf dem Weser-Radweg führte mich von Bremen nach Wremen. Hier die Details zur Tour:
- Start: Bremen
- Ende: Wremen
- Länge: 109 Kilometer
- Höhenmeter: 530 Meter aufwärts, 540 Meter abwärts
- Übernachtung: Campingplatz Wremer Tief
An einem Samstagabend hatte ich keine Lust auf Bremen. Ich hatte tatsächlich einen kleinen Kulturschock. Allerdings wollte ich es mir nicht entgehen lassen, einen Blick auf die berühmten Stadtmusikanten zu werfen. Am frühen Morgen nutzte ich dann also doch noch die Gelegenheit und war fast alleine dort. Eine gute Entscheidung.
Im Anschluss setzte ich meine Reise auf dem Weser-Radweg fort. Heute stand meine längste Etappe an. Durch maritim geprägte Orte ging es am Unterlauf der Weser entlang zur Mündung in Bremerhaven. Dort setzte ich mit der Fähre über. Leider konnte ich das alles nicht ganz so sehr genießen, da es der Wettergott an diesem Tag nicht sonderlich gut mir meinte. Es schüttete.
Ja, an diesem Tag war es wirklich kein Zuckerschlecken und ab und an fragte ich mich, was ich da eigentlich mache. Mit meinem Regenponcho, der wie Supermans Cape flatterte, und einer Million Regentropfen auf meiner Brille, so dass ich fast blind war, drehte ich meine Kreise durch das Hafengebiet, aus dem ich irgendwie nur schwer einen Ausweg fand.
Der Weg zum Campingplatz zog sich entsprechend und da es immer weiter regnete, erschwerte das meinen Lageraufbau nicht unerheblich. Erst spät am Abend ergab sich die Gelegenheit, alles ein wenig zu trocknen und vor allem etwas zu kochen. Nun gut, das gehört nun mal auch dazu. Es scheint eben nicht immer die Sonne. Musste ich durch. Nachts war es dann auch noch ziemlich windig, so dass dieser Tag für jemanden wie mich, der das alles so noch nie gemacht hat, ein echt aufregender war.
Etappe 8 Wremen nach Cuxhaven
Etappe 8 auf dem Weser-Radweg führte mich von Wremen nach Cuxhaven. Hier die Details zur Tour:
- Start: Wremen
- Ende: Cuxhaven
- Länge: 39,3 Kilometer
- Höhenmeter: 170 Meter aufwärts, 170 Meter abwärts
- Übernachtung: Ferienwohnung Leopold*
Der Campingplatz lag übrigens direkt am Meer, doch davon hatte ich dann am Vortag ja leider nicht viel. Am Morgen hatte sich das düstere Wetter zum Glück verzogen. Die Sonne schien und ich freute mich auf die letzte Etappe und darauf, nun endlich an meinem Ziel anzukommen. Nur noch knapp 40 Kilometer trennten mich von Cuxhaven.
Allerdings sollte ich mir meine Ankunft an der Nordsee ordentlich erkämpfen müssen. Die komplette Strecke hatte ich Gegenwind, so dass ich kaum schneller als mit 15 km/h vorwärts kam. Aber gut, ich hatte ja Zeit und das Ende war absehbar.
Am Deich entlang bewältigte ich Meter für Meter. Ich hatte wirklich eine wahnsinnig tolle Zeit auf dem Weser-Radweg, aber mittlerweile wollte ich dann einfach nur noch ankommen. Und als ich dann endlich die Kugelbake in Cuxhaven, das Wahrzeichen der Stadt, erblickte, war ich einfach nur glücklich und überwältigt. Wir hatten es geschafft. Zadelschaap und ich waren ans Meer gefahren. Und wie das in solchen Momenten dann so ist, war dann doch auch ein weinendes Auge dabei. Denn nun war sie vorbei, meine Zeit auf dem Weser-Radweg.
Nach einigen Minuten fuhr ich zu meiner Ferienwohnung, die ich mir für eine Woche gebucht hatte, um mich hier am Meer ein wenig zu erholen und die Umgebung rund um das Wattenmeer, das ich noch nie gesehen hatte, zu erkunden. Im Anschluss wollte ich bis kurz vor Hamburg und von dort dann durch die Lüneburger Heide zurück nach Hann. Münden radeln. Doch nun war ich erstmal angekommen. Nach 8 Etappen auf dem Weser-Radweg von Hann. Münden nach Cuxhaven war ich endlich an der Nordsee.
Fazit zu meiner Radreise auf dem Weser-Radweg
Laut Komoot war ich während meiner Radreise auf dem Weser-Radweg insgesamt 531,2 Kilometer und 2.700 Höhenmeter aufwärts unterwegs. Dabei bin ich weitestgehend auf der Hauptroute gefahren, manchmal musste ich auf die Alternativroute ausweichen. Hier und da habe ich Abstecher gemacht, um mich mit Proviant zu versorgen.
Insgesamt war es aber jeder Kilometer wert, gefahren zu werden. Der Weser-Radweg war für mich ein wunderbares Abenteuer. Obwohl ich manchmal mit dem Wetter zu kämpfen hatte, gehörte das doch auch irgendwie dazu und mir hat es einfach Spaß gemacht, alles bei mir zu haben und abends zu campen, zu kochen und generell einfach draußen zu sein. Das war definitiv nicht meine letzte Radreise und wenn du eine Idee für meine nächste Tour hast, gerne rein damit in die Kommentare.
Impressionen vom Weser-Radweg
Wie du dir sicher vorstellen kannst, habe ich auch von dieser Reise wieder zahlreiche Bilder mitgebracht. Hier sind noch ein paar Impressionen vom Weser-Radweg.
Kennst du den Weser-Radweg? Hast du auch schon eine Radreise gemacht? Welchen Fernwanderweg in Deutschland oder auch weltweit kannst du noch empfehlen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Zum Weiterlesen auf meinem Reiseblog:
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Weitere Infos zum Weser-Radweg findest du hier.
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Mathilde
Liebe Christina, ein wunderschöner Artikel. Man merkt, dass du ganz viel Spaß bei deiner Reise hattest. Liebe Grüße, Mathilde
Christina
Liebe Mathilde,
vielen Dank für die netten Worte. Ja, ich hatte wirklich total viel Spaß. Der Weser-Radweg ist wunderschön und ich werde definitiv noch weitere Radreisen unternehmen.
Viele Grüße
Christina
Julita
Hi Christina, Hut ab, dass du für deine erste Radreise direkt eine über 500 Km gewählt hast – das ist ja schon eine richtige Leistung! Ich hätte auch mal richtig Lust auf so eine Art der Reise, vielleicht wird es ja auch der Weser-Radweg 🙂 Die Belohnung, am Ende am Meer zu sein, ist auf jeden Fall ein schöner Anreiz.
LG Julita
Christina
Hi Julita,
ich danke dir für die lieben Worte 🙂
Der Weser-Radweg lohnt sich auf jeden Fall, wäre also ein toller Einstieg in das Thema 😉
Viele Grüße
Christina