Wenn der Magen plötzlich Heimweh bekommt

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am
13. Juli 2016

Als ich auf die Blogparade Essensgelüste im Urlaub: Wenn der Magen plötzlich Heimweh bekommt von Jäger des verlorenen Schmatzes gestoßen bin, war für mich sofort klar, dass ich hierzu etwas beitragen muss. Denn erst kürzlich, während meiner Reise durch Italien, habe ich mich mal wieder dabei erwischt, dass ich mich doch immer mal wieder nach heimischem Essen sehne.

Ja, du hast richtig gehört. Sogar in Italien hat mein Magen Heimweh bekommen. So wirklich war mir das vorher noch nie aufgefallen. Denn eigentlich war ich nach dem Essen in der Regel satt und und sollte ich tatsächlich mal etwas vermisst haben, war das auch ganz schnell wieder vergessen. Daher fand ich diesen Denkanstoß nun recht interessant, um nochmal in mich zu gehen und mich daran zu erinnern, welche Essensgelüste ich im Urlaub schon entwickelt habe. Was dabei rausgekommen ist, erfährst du jetzt.

Das Essen und ich: Ziemlich beste Freunde

Das Essen und ich haben eine ganz besondere Beziehung. Für mich stellt es nicht nur die notwendige Nahrungsaufnahme dar, sondern ich zähle mich zu den Menschen, die auch einen gewissen Anspruch an ihr Essen haben und dementsprechend gerne selbst kochen und auf die Auswahl der Gerichte besonders achten.

Mal schnell eine Currywurst um die Ecke in der heruntergekommenen Imbissbude holen oder irgendwas zusammenrühren, was nicht passt, mag ich eigentlich nicht gerne. Klar, wenn der Hunger da ist, bleibt manchmal nichts anderes übrig. Aber ich kann mich dann richtig über das ausgegebene Geld ärgern, von den überflüssigen Kalorien mal ganz abgesehen, wenn es überhaupt nicht schmeckt. Geht dir sicherlich auch nicht anders.

Ich möchte damit sagen, dass ich mich schon an vielen Gerichten selbst probiert habe und mich dann immer ganz besonders freue, wenn ich in das Land reise, aus dem die jeweilige kulinarische Köstlichkeit stammt. Ich probiere unterwegs ungemein gerne die Landesküche. Du wirst mich dort selten bei den allseits bekannten Fast-Food-Ketten treffen.

Challenge gegen Heimweh: Finde das gute Essen

Mein kulinarisches Heimweh wurde dann jedoch besonders in Italien auf die Probe gestellt. Aus Budgetgründen hatte ich mich dazu entschieden, viel Proviant mitzunehmen und mir nur am Abend ein italienisches Gericht in einem Restaurant zu gönnen. Dementsprechend groß war mein Hunger dann in der Regel. Müsliriegel und Nüsse halten eben nur eine gewisse Zeit lang satt.

Obwohl ich mittlerweile gelernt habe, dass es das beste Essen auf Reisen eben nicht in den Touristenzentren gibt, sondern eher etwas abseits, fällt es mir trotzdem oft schwer, diese tollen, von Einheimischen besuchten Orte zu finden, in denen das Essen nicht nur billiger, sondern auch besser ist. Vom Hunger letztendlich getrieben, fehlt mir oftmals auch die Geduld, auch dann noch lange zu suchen, wenn der Magen schon seit gefühlten Stunden knurrt, man geschafft vom Tag ist und einfach nur noch einkehren möchte.

heimweh

Heimweh, wenn es zuhause besser schmeckt

Meistens bin ich zwar sehr zufrieden mit der Auswahl, aber es gibt doch auch immer mal wieder einen Ausreißer nach unten. Ich probiere auswärts sehr gerne Gerichte, an denen ich mich zu Hause selbst schon versucht und auch ganz gut hinbekommen habe. Ich kann mich auf keinen Fall als ausgezeichnete Köchin bezeichnen, dafür gibt es zu viele Desaster, die ich an dieser Stelle besser nicht erwähne.

Wenn mir eines meiner gelungenen Gerichte dann aber besser schmeckt als im Herkunftsland, kann ich schon ganz schön enttäuscht sein. Ich bin mir dann auch nie sicher, ob ich es einfach anders koche oder ob ich wirklich wieder ein schlechtes Restaurant ausgewählt habe.

Egal, was es letztendlich war, in solchen Momenten bekommt mein Magen definitiv Heimweh. Ich war bisher noch an keinem Ort, wo es nichts gab, was ich nicht schon kannte. Ich habe bisher immer etwas gefunden. Nur war die vermeintlich landestypische Version dabei auch schon das ein oder andere Mal ein Griff ins Klo.

Am Tag, als ich aus Italien zurückgekommen bin, habe ich direkt eines meiner Lieblingsgerichte gegessen, das ich dort auch ein paar Mal hatte, mich aber nie so richtig zufriedengestellt hat. Man, was hatte ich einen Heißhunger auf „meine“ Version.

Ganz schlimmes Heimweh in Form von Bauchschmerzen

Ganz schlimm ist es, wenn sich das kulinarische Heimweh in Form von Bauchschmerzen bemerkbar macht. Nämlich dann, wenn das bestellte Essen anscheinend nicht mehr ganz so frisch war, wie es hätte sein sollen und man ein komplettes EM-Spiel vor Schmerzen zusammengekrümmt im Bett liegend verpasst.

In solchen Momenten hat mein Magen nicht nur Heimweh nach einer ganz bestimmten Sache, sondern generell nach der eigenen Küche. Was habe ich dieses Essen im Nachhinein verflucht.

Kann man in Italien zu viel Pizza essen?

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Ich liebe Pizza. Pizza geht immer. Auch wenn ich schon so oft gesagt habe, dass ich mal eine Pause davon brauche. Am nächsten Tag will ich dann meistens nichts mehr davon wissen, sollte ich wieder vor der Wahl stehen. Du darfst das jetzt nicht falsch verstehen. Ich habe nicht jeden Tag eine Margherita auf dem Teller. Aber Pizza steht schon ganz weit oben auf der Liste meiner Lieblingsgerichte.

In Italien habe ich es dann sogar geschafft, nicht gleich am ersten Tag eine zu bestellen. Schließlich wollte ich nicht, dass sie mir nach kurzer Zeit schon zum Hals raushängt. Ich wollte die Pizza gut dosieren, wobei ich mich dann aber wahrscheinlich trotzdem zu einem großen Teil abends davon ernährt habe. Naja, wenn man schonmal in Italien is(s)t…

Trotzdem hatte ich schon ziemlich am Anfang der Reise einen ganz schwachen Moment, in dem ich mich so dermaßen nach Couscous-Salat gesehnt habe, den ich so gerne mache. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt alles dafür gegeben. Zum Glück hat es dann auch ein Salat mit frischen Garnelen getan.

Die wichtigste Mahlzeit des Tages gegen Heimweh

Besondern beim Frühstück ist mein Magen sehr anfällig für Heimweh. Ich war schon immer ein Fan von Cornflakes und werde es auch immer bleiben. Da kann die Auswahl im Hotel noch so groß sein. Es ist einfach nicht wie daheim. Auch, wenn das Buffet voll von Cornflakes ist. Entweder hat die Milch nicht die richtige Temperatur oder die Sorten schmecken einfach anders. Da bin ich echt anspruchsvoll.

Auch Brötchen und Brot können eine Rolle für meinen Start in den Tag spielen. Oder die Eier. Ich versuche es erst gar nicht mehr.

Oder wenn man sich selbst um sein Frühstück kümmern muss. Da vermisse ich tatsächlich meinen Gang mit nur einem halboffenen Auge zum heimischen Schrank. Das sind aber eher Kleinigkeiten, denn in der Regel finde ich natürlich immer was. Ich meine nur, wenn ich so darüber nachdenke, kann man natürlich immer ein Haar in der Suppe finden.

Kulinarisches Fernweh ist noch schlimmer

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Viel schlimmer finde ich eigentlich das kulinarische Fernweh. Esse ich lieber die tausendste Pizza in den Cinque Terre und blicke dabei auf das Meer oder bevorzuge ich meine eigenen Spaghetti Bolognese und muss am nächsten Morgen früh aufstehen und zur Arbeit marschieren. Ich glaube, mehr muss ich dazu jetzt nicht sagen.

Ich versuche daher, mir so oft es geht die internationale Küche nach Hause zu holen und probiere viele Rezepte aus. Doch manche Sachen lassen sich eben nicht so einfach zu mir zaubern. So vermisse ich seit meinem Urlaub in Schottland schon fast chronisch Irn Bru und Shortbread. Was hatte ich mich damals in Portugal dann gefreut, als ich in einem kleinen Supermarkt – gefühlt am Ende der Welt – mein heißgeliebtes Irn Bru in den Händen hielt. Ein unvergesslicher Moment.

 

Kennst du das? Hat dein Magen auf Reisen auch manchmal ganz fieses Heimweh? Oder ist dein Fernweh größer? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

 

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Christina
Frankfurt, Germany

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