Von Freiheit und Abenteuer – Was mir das Reisen bedeutet

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am
25. Mai 2016

Erst im vergangenen Sommer habe ich das Reisen (wieder) für mich entdeckt. Mein Urlaub in Schottland hat in mir eine neue Leidenschaft ausgelöst, die ich so bisher noch nicht kannte. Die Ferien früher mit der Familie waren einfach anders. Man hat sich zwar gefreut, ein wenig wegzufahren und mal was Neues zu sehen, als immer nur die eigenen vier Wände, aber damals hatte das Reisen für mich eine andere Bedeutung.

Wir waren oft in Bayern oder im Schwarzwald. Die Tage dort waren immer gleich, liefen immer nach demselben Muster ab. Natürlich war es auch schön, obwohl man sich dabei eher uncool gefühlt hat, während die Schulfreunde die Ferien am Meer verbracht haben. Vermutlich ging es darum, miteinander zu konkurrieren. Wer fährt an den exotischsten Ort? Wer wohnt im luxuriösesten Hotel? Wessen Eltern können sich drei Wochen All Inclusive in Ägypten leisten?

Aber ist das alles wirklich so wichtig? Ist es wirklich der Konkurrenzkampf mit anderen, der einen zum Reisen antreibt? Für mich jedenfalls nicht. Was bedeutet das Reisen eigentlich wirklich? Da hat sicher jeder seine eigenen Vorlieben. Ich für meinen Teil habe meine persönliche Traumreise in Schottland gefunden. Diesen Trip habe ich unter ganz anderen Vorzeichen gemacht, als noch in der Schulzeit. Wunderschöne Landschaften und auch die Ruhe spielen heute für mich eine ganz wichtige Rolle. Ich habe unvergessliche Reisemomente und traumhafte Naturerlebnisse zu schätzen gelernt. Ich habe mich wohl in all meinem Auffassungen zu diesem Thema grundlegend verändert. Früher undenkbar, gehe ich heute zum Beispiel richtig gerne wandern. Daher möchte ich dir nun erzählen, was mir das Reisen bedeutet und was mich dazu antreibt.

Reisen – Die Welt entdecken

Ja, ich habe eine Bucket List und ja, sie ist ziemlich lang. „Du hast ja die ganze Welt aufgezählt“ ist eine Reaktion, die ich darauf erhalten habe. Ja, ich habe (fast) die ganze Welt aufgezählt, denn ich möchte möglichst viel von der Welt sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, Jahr für Jahr an den gleichen Ort und am besten noch in das gleiche Hotel zu reisen. Ja sogar das gleiche Land innerhalb kurzer Zeit reizt mich im Moment nicht.

Obwohl mich Schottland überwältigt hat, kann ich mir nicht vorstellen, demnächst nochmal hinzufahren. Irgendwann will ich auf jeden Fall nochmal Silvester dort feiern und auch die vielen Inseln habe ich noch nicht gesehen. Aber erstmal gibt es noch jede Menge andere tolle Länder, die ich gerne bereisen möchte. Nicht, um meine Liste steif abzuarbeiten oder fleißig abzuhaken und mich mit anderen messen zu können. Nein, ich möchte einfach die Vielfalt unserer Welt entdecken und die unterschiedlichen Plätze besuchen. Egal, wie viele vor mir schon dort waren.

reisen

Reisen – Frei sein

Zuhause gibt es immer irgendetwas zu tun. Wenn man an freien Tagen nicht irgendwo hinfährt, kann man doch gar nicht richtig abschalten. Jedenfalls geht das mir so. Erst auf Reisen kann ich frei von allem sein. Die Seele baumeln lassen und einfach mal nur machen, was ich möchte.

Daher reise ich auch so gerne alleine. Ich mag die Ruhe und die Möglichkeit, meine Entscheidungen alleine zu treffen. Aufstehen, wann man möchte. Essen, wo man möchte. Am Strand liegen, wenn man nicht wandern möchte. Wandern, wenn man nicht ins Meer gehen möchte. Diese Freiheit ist mir unglaublich wichtig. Man muss es einfach mal niemandem recht machen.

Wenn das Handy aus ist, ist es eben aus. Kein Wecker, der klingelt. Keine Arbeit, die es zu erledigen gibt. Keine Probleme, die besprochen werden müssen. Keine Diskussionen, die geführt werden.

Reisen – Abenteuer erleben

Wirklich krasse Dinge habe ich objektiv gesehen bisher zwar noch nicht erlebt, aber auf Reisen finde ich tendenziell eher mal ein Abenteuer, als Zuhause. Angefangen von meinem ersten Flug alleine und dem anschließenden Urlaub, über die Rollertour im Dunkeln an der Algarve, bis hin zum Heimweg aus dem Schwarzwald bei völligem Schneechaos. Das alles sind für mich kleine Abenteuer, die mir zwar zeitweise etwas Angst machen, aber im Nachhinein immer tolle Erinnerungen sind, die man so schnell nicht vergisst.

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Von meiner Skiexkursion in der Uni mit völlig fremden Leuten in Valloire weiß ich heute nicht mehr viel. Außer, dass ich mich damals alleine noch ziemlich einsam gefühlt habe, aber auch, wie ich als einzige Person gegen Ende des Skitages in den französischen Alpen eine mir bis dahin unbekannte Piste heruntergefahren bin, ohne zu wissen, wo ich lande und wo genau ich eigentlich bin.

Oder meine „Verwanderung“ in Belgien, die eigentlich eine gemütliche Tour durch ein für mich neues Land werden sollte und schließlich ein anstrengendes Abenteuer war. Das alles sind Dinge, die ich zwar nicht explizit suche, aber dennoch erleben möchte. Es ist doch ein tolles Gefühl, wenn man dann am Ende des Tages in der Unterkunft ankommt und weiß, dass man es „geschafft“ hat und darüber lachen kann. Das sind die Geschichten, die in Erinnerung bleiben.

Reisen – Zu mir selbst finden

Ich war schon immer ein bisschen neidisch darauf, wenn andere von ihren tollen Reisen erzählt haben. Für mich schien das immer alles in so weiter Ferne zu sein. Einerseits hatte ich während des Studiums nicht wirklich viel Geld und es auch irgendwie geschafft, recht wenig Freizeit zu haben. Auf der anderen Seite stand es auch überhaupt nicht zu Debatte, Zeit und Geld zu beschaffen, um meine Pläne zu realisieren, da es diese schlichtweg nicht gab.

Ich war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr mit der Familie unterwegs gewesen und hatte somit einfach „vergessen“, dass es sowas wie Urlaub gibt. Ich habe die Geschichten anderer einfach als für mich unerreichbar abgestempelt und nicht weiter darüber nachgedacht.

Erst mit Beginn meines Arbeitslebens sind die Gedanken an eine schöne Reise intensiver geworden. Ich wollte meine kostbaren Urlaubstage nicht mehr nur zu Hause auf der Couch verbringen. Ich wollte auch mal raus. Und so buchte ich eine Woche Schottland. Was war ich aufgeregt. Erst als ich wirklich am Flughafen war, wusste ich, dass ich keinen Rückzieher machen werde. Bis zum Abflug hatte ich mich noch lange nicht auf der Insel gesehen. Es war einfach alles so unrealistisch.

Aber mit meiner Ankunft in Edinburgh, als ich meinen Koffer in Empfang nahm, aus der Tür ging und schottischen Boden betrat, wusste ich, dass es genau die richtige Entscheidung war. Ich habe in dieser Woche so viel gelernt. Ich habe herausgefunden, was mir wirklich wichtig ist und was ich will. Und was eben nicht. Ich konnte einfach mal für mich sein und meine Gedanken sortieren.

Wenn ich dann im Alltag mal an diesen (neuen) Prinzipien zweifle, denke ich an eine neue Reise und fange an zu planen. Denn ich weiß, dass mir das Reisen hilft, wieder zu mir selbst zu finden und daran festzuhalten.

Reisen – Das Leben genießen

Im Alltag hat man permanent irgendwelchen Stress. Arbeit, Haushalt, Familie, Termine, Rechnungen und alle anderen Verpflichtungen, die mir gerade nicht einfallen. Auf Reisen kann man sich von alldem mal eine Auszeit nehmen und das Leben einfach mal nur genießen. Und das ist doch das Wichtigste, oder?

Was bedeutet das Reisen für dich? Was treibt dich an? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Mit diesem Post nehme ich an der Blogparade Reisen – was treibt mich an? von Patotra teil.

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5 KOMMENTARE
  1. Antworten

    Ellen

    30. Mai 2016

    Ganz lieben Dank für Deinen tollen Beitrag zur Blogparade! Spannend, was Du schreibst! Liebe Grüsse, Ellen

    • Antworten

      Christina

      30. Mai 2016

      Hallo Ellen,
      danke, das freut mich 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

  2. Antworten

    Mona

    26. Juni 2016

    Wahnsinnig toller Artikel. Du sprichst mir damit so aus der Seele 🙂 Lg

    • Antworten

      Christina

      26. Juni 2016

      Danke, das freut mich sehr 🙂

KOMMENTIEREN

Christina
Frankfurt, Germany

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