5 Gründe, warum du wandern gehen solltest

Wanderungen
am
12. Mai 2016

Ich habe in letzter Zeit immer wieder betont, wie gerne ich wandern gehe. Sei es hier auf dem Blog oder in Gesprächen mit der Familie oder Freunden. Meistens hat man mir zwar höflich zugehört, wenn ich vollkommen enthusiastisch von meinen kleinen Abenteuern in der Natur erzählt habe, doch mir scheint, als sei der Funke nie so wirklich auf die Leute übergesprungen. So nach dem Motto „Mach‘ du nur, wenn es dir so viel Spaß macht“. Und wenn ich Gedanken lesen könnte, hätte ich wahrscheinlich auch noch den Anhang „Ist aber doch eigentlich voll langweilig“ mitbekommen.

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Das kann ich den Leuten eigentlich auch gar nicht so sehr verübeln. Schließlich hat nicht jeder das gleiche Hobby und dieselben Interessen. Zum Glück, denn sonst wären die Wanderwege ja teilweise noch hoffnungsloser überfüllt. Überfüllt? Ja, da hast du richtig gehört! Wandern ist längst kein reines Spazierengehen von Rentnern oder Naturbesessenen mehr, wenn es denn überhaupt mal so war. Denn wie es „früher“ gewesen ist, kann ich dir auch nicht sagen. Auch ich muss zugeben, dass ich vor langer Zeit die Meinung meiner Gegenüber geteilt habe. Wandern war doof. Wandern war langweilig. Wandern war einfach richtig uncool und so absolut nichts für mich. Höher, schneller, weiter. Sonne, Strand, Meer. Mit ganz vielen Leuten um mich herum.

Wenn es dann hieß, es geht im Sommer zum millionsten Mal in den Schwarzwald oder nach Bayern in den Urlaub, während meine Freunde Ägypten, Italien oder Mallorca unsicher machen und in den Wellen baden durften, war ich doch ganz schön neidisch. Schon wieder wandern, nein, spazieren gehen war das damals, denn so richtige Wandertouren haben wir ja überhaupt nicht gemacht. Für die Natur hatte ich damals überhaupt keinen Blick. Wo ist das nächste Schwimmbad, wo der nächste See? Was kann man hier machen? Boot fahren? Fahrrad ausleihen? Wenigstens Minigolf?

Erst im Laufe der Jahre habe ich die Natur und die Ruhe zu schätzen gelernt. Die Ironie dabei ist wohl aber, dass ich trotz meiner Abneigung schon als kleines Kind mit einem Wanderstock rumgelaufen bin. Wenn, dann natürlich richtig. Und den habe ich heute immer noch. Heute, wo ich gerne wandern gehe. Heute, wo ich lieber meine Ruhe haben möchte, in der Natur sein will. Am besten alleine. Und nach jahrelanger Unterbrechung füllt sich dieser Stock auch so langsam. Als jemand, der an keinem Souvenirladen einfach vorbeilaufen kann, freue mich über jeden weiteren Stocknagel, den ich auf meinen treuen Begleiter hämmern kann – auch, wenn ich mir dabei regelmäßig auf den Daumen haue.

Ich weiß nicht, woher der Wandel kam. Weil ich älter geworden bin? Warum aber ernte ich dann trotzdem verständnisloses Augenrollen, wenn ich mal wieder 10 Kilometer und mehr über Stock und Stein auf mich genommen habe? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich mich verändert habe. Und ich weiß, dass auch du Gefallen am Wandern finden kannst, falls du es nicht eh schon tust. Deshalb habe ich für dich nun 5 Gründe, warum ich so gerne wandern gehe und warum du es auch tun solltest.

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Wandern: Sportlich aktiv sein

Je nach Intensität ist das Wandern eine tolle Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Verschiedene Schwierigkeitsgrade ermöglichen es, mit nahezu jedem Trainingszustand seine perfekte Wanderung zu finden. Wandern kann jeder. Dazu braucht es nicht viel. In der Regel reichen ein paar feste Schuhe, dem Wetter angepasste Kleidung und eventuell etwas Verpflegung für den Weg. Je nachdem, wie lange du unterwegs bist.

Es müssen ja nicht gleich die 20 Kilometer mit 2.000 Metern Höhenunterschied sein. Nein. Auch die 2 Stunden im flachen Gelände entlang von Flüssen oder durch Wälder tun dir gut. Hauptsache du bist draußen an der frischen Luft und bewegst dich. In deinem Tempo. So, wie es dir gefällt. So, wie du dich wohlfühlst. Am Ende des Tages wirst du stolz auf dich sein und dein Körper wird es dir danken. Am Anfang vielleicht zwar noch mit etwas Muskelkater, aber der geht vorbei und du wirst bald merken, wie du von Tour zu Tour fitter wirst. Und irgendwann kannst du vielleicht gar nicht anders und willst genau diese anspruchsvollen Wanderungen probieren.

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Du denkst, Sport ist Mord? Es muss ja nicht immer gleich der „gefährliche“ Klettersteig sein. Von „bösen“ Fitnessstudios oder schweißtreibenden Joggingrunden ist auch kein Rede. Du musst einfach nur rausgehen, dir eine schöne Route aussuchen und loswandern. Kann es eine einfachere Methode geben, in Bewegung zu bleiben? Mal ganz abgesehen von den wunderschönen Naturerlebnissen.

Wandern: Auszeit vom Alltag nehmen

Manchmal muss man sich einfach eine Auszeit vom stressigen Alltag gönnen. Einfach mal raus. Einfach mal was anderes sehen, als die Büroräume. Einfach mal was anderes machen, als am Laptop zu sitzen. Einfach mal an andere Dinge denken, als an den Alltag.

Eine Wanderung ist da doch die perfekte Gelegenheit, einfach mal die Seele baumeln zu lassen, auf andere Gedanken zu kommen und den Stress beiseite zu schieben. Am besten ohne Handy, ohne Ablenkung. Es ist nicht schlimm, wenn man mal nicht erreichbar ist. Auch die digitale Welt kann manchmal richtig anstrengend, ja sogar nervig sein.

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Mir hilft es da wunderbar, eine schöne Tour auszusuchen und die Wanderschuhe zu schnüren. Abschalten ist das Motto. Handy tief in die Tasche und mal nur den Geräuschen der Vögel lauschen. Nichts weiter. Kein Stress. Ohne Sorgen. Hakuna Matata oder wie das so schön heißt.

Wandern: Schönheit der Natur erleben

Warst du schonmal oben auf dem Feldberg im Schwarzwald? Nach zahlreichen Urlauben in Deutschlands Wäldern und jahrelanger „Blindheit“ für diese wundervolle Umgebung war ich im vergangenen Winter zum ersten Mal dort. Schon die Fahrt dorthin über die verschneiten Straßen war richtig schön. Aber erst, als ich meine Wanderschuhe zugebunden, die ersten Schritte gegangen war und den Schnee unter meinen Füßen knirschen gehört hatte, habe ich die Schönheit der Natur so richtig wahrgenommen. Ein atemberaubendes Gefühl, wenn man da oben steht, die Sonne scheint und der Schnee die Welt in ein Winterwunderland verzaubert.

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Wandern: Neue Landschaften kennenlernen

Irgendwann war ich mal in der Schweiz. An irgendeiner Raststätte an der Autobahn. Ich weiß gar nicht mehr wann. Oder wo genau. Mit wem? Keine Ahnung. Warum war ich da? Weiß ich nicht mehr. Das Ziel der Reise? Vergessen. War ich also wirklich in der Schweiz? Physisch irgendwie schon. Also ja, ich war dort. Irgendwo auf der Autobahn. Ich weiß noch, dass es dunkel war. Den Rest habe ich vergessen. Wenn du mich jetzt fragen würdest, ob ich schonmal in der Schweiz war? Wahrscheinlich würde ich nein sagen. Wenn ich Lust hätte, würde ich dir vielleicht von diesem kurzen, undefinierbaren Zwischenstopp erzählen. Aber wirklich dort gewesen bin ich nicht. In der Schweiz, in diesem wunderschönen Land, wie ich es nur von Fotos und Erzählungen kenne.

Ich möchte dieses Fleckchen Erde kennenlernen. Diese Landschaften sehen. Durch die Berge spazieren. Die traumhafte Natur genießen. Wie geht das besser, als beim Wandern? Welche bessere Möglichkeit gibt es, ein Land, eine Landschaft wirklich kennenzulernen und am eigenen Leib zu spüren? An irgendeiner Autobahn mitten in der Nacht jedenfalls nicht, soviel steht für mich fest. Erst wenn ich durch die unendlichen Weiten wandere, empfinde ich ein Gefühl der Zufriedenheit, an einem bestimmten Ort auch wirklich gewesen zu sein, ihn kennengelernt, ihn mit eigenen Augen gesehen zu haben.

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Wandern: Einfach mal für sich sein

Auch das betone ich in letzter Zeit immer wieder und auch hier stoße ich häufig gerade im näheren Umfeld auf einige Fragezeichen. Aber ich mag es, einfach mal für mich zu sein und alleine loszuziehen. Mal mit niemandem reden zu müssen. Sich keine Probleme anhören oder über eigene zu philosophieren, sondern einfach mal den Augenblick genießen und alles andere um sich herum vergessen.

Einfach mal das machen, was ich möchte. In meinem Tempo gehen. Pausen nehmen. Weiterlaufen. Die Füße am Bach ins Wasser halten. Auf den Boden setzen. Niemand, der einem sagt, ob etwas dumm, langweilig oder blöd ist. Niemand, der einem etwas vorschreibt. Niemand, der einen zu etwas zu überreden versucht, was man eigentlich nicht will. Kein peinliches Schweigen oder viel schlimmer noch sinnlose Gespräche über Blödsinn, damit irgendetwas gesagt wird.

Versteh‘ mich nicht falsch. Ich mag auch Gesellschaft, so ist das nicht, aber hin und wieder muss ich einfach mal alleine raus. Du nicht auch?

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Gehst du auch so gerne wandern? Was sind deine Beweggründe? Oder ist das vielleicht gar nichts für dich? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Hier habe ich ein paar Artikel für dich von meinen letzten Wanderungen:

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10 KOMMENTARE
  1. Antworten

    Elsa

    12. Mai 2016

    also ich liebe wandern, wir haben das aber auch erst in letzter zeit weider für uns entdeckt. Klar, als Kids ging es mit Oma und Opa raus und das fanden wir auch toll..aber dann der Umzug, die große stadt Uni und Arbeit und da geht man nicht mher wandern..ist ja auch nicht gerade angesagt. Aber in letzter Zeit geniese ich wirklich meine Auszeit, die ich mir dadurch auch nehmen kann. Ich geh gern bei uns am see spazieren oder hinten am Feld lang, da hat man seine Ruhe, aknn gut nachdenken und manchmal hab ich da auch wieder richtig gute Ideen für den Blog oder einfach nur so 😉

    Sei ganz lieb gegrüßt
    Elsa 🙂

    • Antworten

      Christina

      12. Mai 2016

      Ja, so in der späten Kindheit war es irgendwie uncool und dann hat auch die Zeit gefehlt oder man hat einfach vergessen, wie schön es draußen sein kann. Ich bin froh, dass mir das wieder eingefallen ist 😀
      Ich geh auch total gerne am Wasser. Zuhause habe ich auch eine Ecke entdeckt, die außer mir irgendwie keiner kennt/nutzt/mag. Da kommen mir auch manchmal ganz gute Ideen 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

  2. Antworten

    Carolin von Caros Küche

    12. Mai 2016

    Hallo Christina,
    ich bin mittlerweile auch wirklich gern draußen unterwegs. Dabei allerdings nicht alleine, sondern immer mit meinem Mann. Beim Gehen redet es sich so schön und uns kommen die besten Ideen.
    Gerade das Erwandern der Landschaften mag ich, weil ich auch finde, dass man sich Unbekanntes am besten erläuft. Das war bei Städteurlauben schon immer so – da verzichte ich gern auf die Öffentlichen und laufe einfach mal.
    Ich find deinen Artikel total schön geschrieben und bleib ab jetzt gerne über Facebook auf dem Laufenden 🙂
    Liebe Grüße
    Carolin

    • Antworten

      Christina

      12. Mai 2016

      Hallo Carolin,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Freut mich, dass dir der Artikel gefallen hat 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

  3. Antworten

    Melli

    12. Mai 2016

    früher mochte ich Wandern auch überhaupt nicht und bin viel lieber ans Meer gefahren, da fahre ich immer noch gern hin, aber mittlerweile reizen mich auch die Berge wegen der schönen Landschaften und der Seen (vom Wasser komme ich dann doch nicht los)
    bis dann mein erster Wanderurlaub ansteht fange ich zu Hause schon mit kleinen Wanderungen in der Umgebung an, so kann ich mal was anderes sehen und an meiner Fitness arbeiten und vielleicht wird dann ja noch ein richtiger Wanderfan aus mir
    lg 🙂

    • Antworten

      Christina

      12. Mai 2016

      Stimmt, ich liebe auch das Wasser. Schön, dass du dich auch so sehr für das Wandern begeisterst 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

  4. Antworten

    Ana

    14. Mai 2016

    Hey Christina,
    ehrlich gesagt, bin ich nie auf den Gedanken gekommen jemals wandern zu gehen. Aber als ich grade aus Zufall auf den Blogpost gekommen, denke ich wirklich darüber nach. Ich bin gerne unterwegs und liebe es mal kein Handy dabei zu haben, um auch wirklich zu schauen. was um mich herum alles passiert. Vielleicht suche ich mir ein paar Tipps von dir raus und suche mir eine einfache Route in deiner Nähe raus – danke auf jeden Fall!!!

    xx Ana von http://www.disasterdiary.de

    • Antworten

      Christina

      14. Mai 2016

      Hey Anna,
      oh das freut mich, dass ich dich begeistern konnte 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

  5. Antworten

    Annika Senger

    4. Juli 2016

    Hallo Christina,

    ich teile deine Meinung zum Wandern vollkommen! Schon als Kind bin ich gerne wandern gegangen. In der Natur finde ich immer zu mir selbst. Dann kann ich auch stundenlang alleine durch die Gegend laufen. Eines finde ich allerdings schade: Organisierte Wanderreisen (ich habe zwei in Kroatien gemacht) sprechen doch eher ein älteres, konservatives Publikum an. Ich finde, das sollte sich ändern!

    Liebe Grüße,

    Annika

    • Antworten

      Christina

      4. Juli 2016

      Hallo Annika,
      das stimmt, bei den Angeboten gibt es sicher noch Verbesserungsbedarf 🙂
      Liebe Grüße
      Christina

KOMMENTIEREN

Christina
Frankfurt, Germany

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