Foodfotografie Tipps vom Profi: So gelingen deine Fotos auch unterwegs

Fotografietipps Locations Reisefotografie
am
20. Juni 2018

Geht es dir auch so, dass du auf deinen Reisen immer gerne dein Essen fotografierst? Ich finde es einfach toll, auch die kulinarischen Highlights eines Trips festzuhalten und mit dir in meinen Artikel zu teilen – vorausgesetzt es ist nicht gerade das „langweilige“ Schnitzel mit Pommes zwischendurch oder die „belanglose“ Pizza um die Ecke. Ist ein Restaurant besonders oder ein regionales bzw. landestypisches Gericht total klasse, dann zücke ich die Kamera. Das gehört für mich einfach zum Reisen dazu. Allerdings hatte ich von Foodfotografie bisher noch nicht allzu viel Ahnung. Viel mehr liegt mein Fokus als Reiseblogger natürlich auf der Natur und der Umgebung, in der ich mich befinde. Zudem wird man nicht schlecht angeschaut, wenn man beim Essen erstmal die dicke Spiegelreflexkamera rausholt. Meistens beschränke ich mich daher auf mein Smartphone. Wie ich es in Zukunft jedoch besser machen kann, habe ich beim #OTFoodtography Workshop von OpenTable im Restaurant Margarete in der Frankfurter Innenstadt von Foodfotografin Vivi D’Angelo gelernt. Und diese Foodfotografie Tipps vom Profi möchte ich in diesem Artikel mit dir teilen, damit auch deine Bilder unterwegs gelingen.

#OTFoodtography Workshop in Frankfurt

Bevor ich dir die Foodfotografie Tipps vom Profi verrate, möchte ich dir natürlich auch zeigen, was ich beim Workshop alles gelernt habe und ein paar meiner Fotos vorstellen.

Kamera-Basics und Umgang mit Licht

Im ersten theoretischen Teil des Workshops ging es um die Kamera-Basics und den Umgang mit Licht. Zunächst standen also das Zusammenspiel der drei Komponenten Blende, Belichtungszeit und ISO sowie der Weißabgleich und die Belichtungskorrektur im Vordergrund. Für mich ein guter Einstieg, um bereits Bekanntes nochmal vertiefen zu können und nicht gleich mit den spezifischen Eigenschaften der Foodfotografie konfrontiert zu werden.

Auf eine exakte Erklärung der genannten Faktoren verzichte ich an dieser Stelle bewusst, da dies den Rahmen des Artikels sprengen würde. Gute Erklärungen findest du zum Beispiel hier.

Praxisübung zu den Kameraeinstellungen

Nach dieser Einführung folgte die Praxis. Wir bauten unsere Kameras samt Stativen auf und dann konnte es auch schon losgehen mit der Umsetzung der Foodfotografie Tipps vom Profi. Mit den verschiedenen „Deko-Materialien“, die uns von Restaurant und Vivi zur Verfügung gestellt wurden, durften wir kreativ sein und uns ein Motiv aufbauen. Da ich in dieser Hinsicht jedoch alles andere als kreativ bin und mir die Erfahrung fehlt, hatte ich erstmal ein paar Fragezeichen im Kopf. Während ich links und rechts tolle Werke sah, wusste ich gar nicht so recht, was ich da überhaupt tue. Etwas planlos fotografierte ich meine erste „Kreation“.

Foodfotografie Tipps

f/8,0 | 0,5 s | ISO 100 | 32 mm | Stativ

Letztendlich ging es bei dieser Übung aber noch gar nicht so sehr darum, ein besonders spannendes Set aufzubauen, sondern die verschiedenen Kameraeinstellungen anzuwenden und mit dem Licht zu arbeiten. Und trotzdem erntete ich das ein oder andere Lob für meinen Pilz, den ich fast etwas einsam auf dem Teller platziert hatte.

Foodfotografie Tipps

f/8,0 | 0,5 s | ISO 100 | 55 mm | Stativ

Lebensmitteleigenschaften und das Erzeugen von Stimmung

Im dritten Teil führte uns dann wieder Foodfotografin Vivi ihr Können vor und gab Tipps, wie man Lebensmitteleigenschaften herausarbeiten und Stimmungen erzeugen kann. Der Schwerpunkt der Einheit lag auf Texturen, Farben und Perspektiven.

Zur Veranschaulichung fotografierte Vivi aus unterschiedlichen Perspektiven, nutzte Reflektoren und Diffuser und erklärte, was man wie am besten hervorheben kann. Aber dazu gleich mehr in den Foodfotografie Tipps.

Praxisübung zur Foodfotografie

Nach dem super leckeren und hessisch angehauchten Mittagessen stand der letzte Teil des Workshops an. Nun waren wieder die Teilnehmer gefragt. Das Restaurant Margarete servierte uns verschiedene Gerichte mit unterschiedlichen Schwerpunkten, an denen wir die gelernten Foodfotografie Tipps anwenden sollten.

So probierte ich mich zum Beispiel an einer für mich etwas ungewohnten Methode und stellte den Teller samt Essen auf den Boden, um mein Foto zu knipsen. Dass ich mein Essen mal auf den Boden stellen würde, um ein Bild zu machen, hätte ich auch nicht gedacht. Aber das Ergebnis gefällt mir richtig gut.

Auch die Tatsache, dass man Gerichte gut von oben fotografieren kann, habe ich mitgenommen. Bisher hatte ich eher nur von vorne fotografiert.

Foodfotografie Tipps

f/8,0 | 1/50 s | ISO 3200 | 38 mm

Außerdem habe ich mir die Möglichkeiten der Umgebung zu Nutze gemacht und den Teller zusammen mit einer Pflanze im Bild platziert und andere Dinge um mich herum verwendet. Die Arbeit mit Reflektor und Diffuser hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. So konnte ich das dunkle Tartar sehr gut aufhellen.

Foodfotografie Tipps

f/8,0 | 0,5 s | ISO 100 | 43 mm | Stativ

Foodfotografie Tipps

f/8,0 | 0,3 s | ISO 100 | 43 mm | Stativ

Foodfotografie Tipps

f/8,0 | 0,8 s | ISO 100 | 27 mm | Stativ

Wie du siehst, sind die Möglichkeiten, auch unterwegs tolle Fotos von Essen zu machen, sehr vielfältig. Du brauchst nur ein bisschen Kreativität – und die Foodfotografie Tipps vom Profi, die ich dir nun verraten werde.

Foodfotografie Tipps vom Profi

So, du möchtest nun auch endlich wissen, welche Foodfotografie Tipps ich beim Workshop mit Vivi gelernt habe? Los geht’s!

#1 Fotografiere bei Tageslicht

Ich weiß natürlich, dass es nicht immer möglich ist, Essen bei Tageslicht zu fotografieren. Dennoch möchte ich dich darauf hinweisen, dass Tageslicht am besten für die Foodfotografie ist, da die Farbtemperatur für dieses Gebiet ideal ist. Je kühler die Temperatur, desto frischer wirkt das Essen und genau das ist es ja, was wir möchten.

Versuche, einen Platz am Fenster zu ergattern. Lampen, also Kunstlicht, solltest du vermeiden. Je neutraler die Lichtfarbe, desto besser. Auch den Weißabgleich deiner Kamera solltest du entsprechend einstellen (das kannst du – beispielsweise in Adobe Lightroom – auch noch in der Nachbearbeitung machen).

Neben der natürlichen Farbe kannst du das Tageslicht (und Schatten) auch dazu nutzen, bestimmte Texturen und Eigenschaften eines Gerichts hervorzuheben.

#2 Nutze ein Stativ

Ja, ich weiß, das ist der Optimalfall. In der Regel baust du auf Reisen im Restaurant nicht einfach mal so dein Stativ auf. Aber deine Kamera bietet dir auch ohne Stativ die Möglichkeit, unterwegs ein ordentliches Bild zu produzieren. Dazu nutzt du am besten eine möglichst große Blende. Stelle dazu die Belichtungszeit so gering wie möglich ein (so, dass das Bild nicht verwackelt). Stütze dich im Zweifel irgendwo ab oder stelle die Kamera stabil hin. Ist das Foto immer noch zu dunkel, kannst du die ISO hochstellen. Das erzeugt im schlimmsten Fall zwar Rauschen, aber lieber ein paar „Körner“ im Bild als gar keins.

#3 Was auf dem Teller ist, soll scharf sein

Während ich bei meinen Foodfotos gerne mit der Unschärfe gespielt habe, gab Vivi den Tipp, dass alles, was auf dem Teller ist, auch scharf sein sollte. Beide Varianten können gute Stilmittel sein. Schau einfach, was dir am besten gefällt und was du mit deinem Bild aussagen möchtest.

#4 Fotografiere im Hochformat

Ich habe bisher immer das Querformat bevorzugt. Sowohl beim Essen als auch bei allen anderen Fotos. Das habe ich mir einfach so angewöhnt. Für die Foodfotografie kann es allerdings sehr sinnvoll sein, das Bild im Hochformat aufzunehmen. Achte dabei darauf, dass du das Gericht im unteren Teil des Bildes platzierst und – ganz wichtig – den Teller unten nicht abschneidest, da es ansonsten so aussieht, als würde er kippen.

#5 Nutze die ideale Perspektive

Je nach Gericht, das du zeigen möchtest, kannst du zwischen verschiedenen Perspektiven wählen. Bei „hohen“ Speisen – beispielsweise Burger oder Torten – solltest du die Kamera frontal auf das Motiv richten.

Möchtest du sowohl Innenleben als auch Oberfläche zeigen, eignet sich ein 45-Grad-Winkel von schräg oben sehr gut.

Spannende Oberflächen oder flache Lebensmittel kannst du sehr gut von oben und im 90-Grad-Winkel fotografieren.

#6 Nutze deine Umgebung

Früher habe ich einfach mein Essen bzw. den Teller auf einer „langweiligen“ Oberfläche platziert und alle anderen Gegenstände aus dem Bild genommen. Doch du kannst deine Umgebung auch wunderbar dazu nutzen, eine Geschichte zu erzählen. Achte darauf, was das Restaurant hergibt. Kannst du den Teller vielleicht auf einen schönen Stuhl oder gar auf den Boden stellen? Gibt es Requisiten auf dem Tisch, die du ins Bild packen kannst?

Falls du in Begleitung bist, kannst du diese auch bitten, als Handmodel zu fungieren und das Gericht schön in die Kamera zu halten. Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig und mit ein bisschen Kreativität lässt sich auch unterwegs ganz schnell ein hübsches Set aufbauen. Achte aber darauf, dass du nicht übertreibst, denn manchmal ist weniger auch mehr. Hauptdarsteller ist das Gericht und davon solltest du auf dem Foto nicht ablenken.

#7 Sei selbstbewusst

Mir fällt es immer schwer, unterwegs meine Kamera auszupacken und vor dem Essen noch schnell ein Bild zu machen. Lass dich durch die Blicke anderer Menschen aber nicht davon abbringen, deinen Teller mal auf den Stuhl oder auch auf den Boden zu stellen, um ein gutes Foto zu machen. Sei selbstbewusst und lass dich nicht verunsichern. Solange du niemanden störst, ist doch alles gut.

#8 Lass es dir schmecken

Du gehst auf Reisen natürlich nicht in erster Linie in ein Restaurant, um ein perfektes Foto zu machen, sondern möchtest das Gericht ja auch essen. Am besten, wenn es noch warm ist. Also setz dich nicht unter Druck. Manchmal klappt es einfach nicht mit dem perfekten Bild. Lass es dir schmecken und warte nicht, bis dein Essen kalt ist.

 


Wie gefallen dir meine Bilder? Welche Foodfotografie Tipps hast du noch? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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Offenlegung: Ich wurde von OpenTable zu diesem Workshop eingeladen. Meine Meinung ist meine eigene und bleibt davon unberührt. Dieser Artikel enthält zudem Affiliate Links*.

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Christina
Frankfurt, Germany

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