Seit jeher hege ich eine Faszination für verlassene Orte – sogenannte Lost Places. Ob im heimischen Deutschland oder auf Reisen ins Ausland. Sobald ich eines dieser vergessenen Objekte entdecke, kann ich einfach nicht anders, als es mir ein bisschen genauer anzuschauen. Während meiner Zeit auf Lanzarote habe ich bei einer Wanderung auf den Vulkan Montaña Roja in der Ferne ein Gebäude entdeckt, das bei mir sofort den Eindruck erweckte, als würde es dort schon ziemlich lange ein recht tristes Dasein fristen. Der Guide, mit dem ich an diesem Tag unterwegs war, bestätigte meinen Verdacht und so hatte ich auch schon den nächsten Stopp meiner Entdeckungstour ausgemacht. Ein Lost Place auf Lanzarote – da musste ich hin! Auf zum Geisterhotel. Kommst du mit?
Lost Place Lanzarote: Infos zum Geisterhotel
Was ist eigentlich mit dem Geisterhotel von Lanzarote geschehen? Warum und seit wann steht es leer? Wo findest du es und wie kommst du hin? In diesem Abschnitt findest du die Antworten auf deine Fragen.
Die Geschichte des Geisterhotels
Wenn ich einen verlassenen Ort entdecke, frage ich mich immer, was dort wohl geschehen ist. Wie war es hier früher? Warum wurde das Gebäude aufgegeben? Was ist passiert?
Das Hotel Atlantida del Sol, wie der Name wohl einmal lauten sollte, wurde in den 1970er Jahren gebaut, jedoch nie fertiggestellt und in den 1980er Jahren schließlich aus verschiedenen Gründen aufgegeben. So ganz ist die Geschichte wohl nicht geklärt, aber seitdem steht es leer und zerfällt immer weiter. In Betrieb genommen wurde es nie.
Heute ist es berüchtigt für seine Geistergeschichten und genießt den Ruf des wohl am meisten verfluchten Gebäudes auf Lanzarote. Die Einwohner glauben, dass es auf einer Nekropole gebaut wurde und die Geister der Toten immer noch auf dem Gelände spuken sollen.
Es gibt keine elektrische Versorgung, überall liegt Müll und Schutt, einige Teile sind bereits eingestürzt. Damit ist es ein beliebtes Ziel für sogenannte Urban Explorer und zieht Fotografen an, die die düstere Atmosphäre einfangen möchten.
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Im Jahr 2009 kam es schließlich in die Schlagzeilen, da die Leiche eines Mannes gefunden wurde. Laut Polizei handelte es sich vermutlich um einen Obdachlosen, der in der baufälligen Behausung Unterschlupf suchte.
Wo ist das Geisterhotel?
Die seit vielen Jahren verlassene Bauruine steht im Süden der Insel ganz in der Nähe des beliebten Ferienortes Playa Blanca. Ich habe diesen Lost Place auf Lanzarote entdeckt, während ich bei einer geführten Tour auf den Hausberg Montaña Roja gewandert bin (übrigens auch sehr empfehlenswert).
Ganz einsam steht es an der Küste am Rande der Klippen. Die Lage ist sicherlich wunderschön. Doch leider konnte das Hotel niemals offiziell Gäste beherbergen und vergammelt nun immer weiter ganz trostlos vor sich hin.
Aber warum habe ich nun das Wort offiziell benutzt? Ganz einfach… denn ganz unbewohnt ist die Bauruine gar nicht. Sie soll ein eine beliebte Unterkunft für Obdachlose und Aussteiger sein. Zwielichtige Gestalten, warnte mich der Guide. Ich solle auf mich aufpassen, wenn ich zu einer Besichtigung aufbreche.
Wie kommst du zum Geisterhotel?
Der Weg zum Geisterhotel von Lanzarote ist ziemlich einfach. Auf unbefestigten Wegen kannst du sogar bis zur Ruine fahren und direkt davor dein Auto abstellen.
Da mein Mietwagen jedoch ein kleiner Fiat ohne Allrad-Antrieb war, habe ich etwa zwei Kilometer entfernt geparkt und bin den Weg zu Fuß gegangen.
Lost Place Lanzarote: Mein Besuch
Bevor ich dir von meinem Besuch berichte, möchte ich dich noch einmal darauf hinweisen, dass das Erkunden verlassener Orte nicht ganz risikofrei und zudem in der Regel illegal ist. Auch dieser Lost Place auf Lanzarote ist stark einsturzgefährdet und das Betreten nicht nur verboten, sondern auch gefährlich.
Wanderung auf den Montaña Roja
Das erste Mal gesehen habe ich das Geisterhotel wie erwähnt bei meiner Wanderung auf den Montaña Roja. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, bei meiner Reise nach Lanzarote auf die Jagd nach Lost Places zu gehen. Doch wie es der Zufall manchmal so will, stach mir die Bauruine dort unten an der Küste einfach direkt ins Auge, so dass der Entdecker in mir gar nicht anders konnte, als meinen Guide danach zu befragen.
Er bestätigte mir, dass es sich um ein verlassenes Gebäude handele, warnte mich aber auch, dass ich beim Erkunden des Geländes auf mich aufpassen sollte. Das hatte die Neugier in mir geweckt und so setzte ich die Besichtigung des alten Hotels auf meine To-Do-Liste.
Anreise zum Geisterhotel
Neugierig, aufgeregt und voller Vorfreude setzte ich mich in meinen Mietwagen und fuhr von Playa Blanca aus auf der Av. Faro Pechiguera bis zu einer Abzweigung, die zum Hotel führt. Da die Straßen von dort an unbefestigt sind, stellte ich das Auto auf dem Schotterparkplatz ab.
Von dort waren es ca. zwei Kilometer zu Fuß bis zur Küste, wo die Bauruine einsam vor sich hin zerfällt. Also Kamera an und nichts wie los. Die Strecke ist übrigens auch ein beliebter Ort für Quad-Touren, falls du dich für sowas interessierst.
Lost Place auf Lanzarote besichtigen
Nach etwa einer halben Stunde kam ich an der verlassenen Hotelruine an. Da mich der Guide gewarnt hatte, wagte ich mich zunächst nur vorsichtig heran. Doch schon nach wenigen Momenten entdeckte ich weitere Besucher, die ebenfalls das Gebäude erkundeten und fühlte mich dadurch entspannter.
Ich machte mich auf zu einem Streifzug rund um den Lost Place, hielt immer wieder inne und fragte mich, warum das alles hier aufgegeben wurde und wie es wohl vor 50 Jahren war. Aber auch ob und wie Menschen immer noch drin hausen können zwischen all dem Müll und den zerfallenen Mauern. Irgendwie traurig und faszinierend zugleich.
In das Gebäude hineingetraut habe ich mich nicht und brav meinen Sicherheitsabstand eingehalten. Dennoch hat sich der Besuch für mich absolut gelohnt, denn ich konnte die Stimmung hier wunderbar aufsagen und kann den Ort auch dir empfehlen. Nicht nur, wenn du dich für Lost Places interessierst…
Warst du auch schon beim Geisterhotel auf Lanzarote? Welchen Lost Place auf Lanzarote kennst du noch? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Zum Weiterlesen auf meinem Reiseblog:
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